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Zukunft des Automobilstandorts Deutschland: Detroit lässt grüßen

19. Januar 2021
Die Corona-Pandemie löst extreme konjunkturelle Schwankungen in der deutschen Automobilindustrie aus. Dennoch bleiben strukturelle Herausforderungen sehr viel relevanter – manche durch regulatorische Rahmenbedingungen ausgelöst (z.B. CO2-Grenzwerte für Pkw), andere basierend auf Marktentwicklungen. Bei klassischen Standortfaktoren wie der Steuerbelastung von Kapitalgesellschaften, Lohnhöhe oder der Flexibilität bei Arbeitszeiten hat sich Deutschlands Position im internationalen Vergleich zuletzt eher verschlechtert. Der Anteil Deutschlands an der globalen, aber auch an der europäischen Automobilproduktion könnte in den kommenden Jahren sinken. Die deutsche Autoindustrie ist besser für die elektromobile Zukunft und andere strukturelle Herausforderungen der Branche gerüstet als der Automobilstandort Deutschland. [mehr]

Weitere Dokumente von Eric Heymann

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10. November 2021
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Ein weiterer Corona-Winter. Das BIP-Wachstum hat sich in Q3 nicht weiter beschleunigt, da Lieferengpässe die Industrieproduktion zusehends dämpften. Im Winterhalbjahr werden die angebotsseitigen Engpässe weiter anhalten und erst im Jahr 2022 ganz allmählich abklingen. Angesichts des kräftigen Anstiegs der Corona-Fallzahlen dürfte sich der private Verbrauch abschwächen, nachdem er noch im Sommer die Wachstumslokomotive war. Zum Frühjahr hin könnte er jedoch wieder anziehen. Wir erwarten nun eine BIP-Stagnation im Winterhalbjahr, wenngleich die Risiken für eine Kontraktion zunehmen. Angesichts der Aufwärtskorrekturen für H1 liegt die durchschnittliche BIP-Wachstumsrate für 2021 immer noch bei 2,5% gg. Vj. Der Preisauftrieb hat die Erwartungen in vielen Bereichen weiterhin übertroffen. Trotz zunehmender Engpässe am Arbeitsmarkt hat dies jedoch (noch) nicht zu einer Lohn-Preis-Spirale geführt. Außerdem in dieser Ausgabe: Regierungsbildung in Deutschland schreitet voran. [mehr]
28. September 2021
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Noch nie seit der Wiedervereinigung haben Industrieunternehmen in Deutschland so sehr über Materialengpässe geklagt wie aktuell. Neben den physischen Knappheiten von Vorprodukten sind für die Unternehmen aktuell auch steigende Preise problematisch. Dies spiegelt sich in den Erzeugerpreisen wider, die im August 2021 um etwa 12% über dem Vorjahreswert lagen – der kräftigste Anstieg seit Dezember 1974. Die jüngste Entwicklung ist kein deutsches Phänomen. In vielen Ländern der Welt wird die aktuelle Konjunkturerholung durch Lieferengpässe und höhere Preise gedämpft. Lieferengpässe und steigende Preise für Vorleistungsgüter beeinträchtigen die konjunkturelle Erholung im Verarbeitenden Gewerbe. Hier übertraf der Auftragseingang im Juli 2021 das Produktionsniveau um 24%. Insgesamt erwarten wir, dass uns die Störungen der Lieferkette noch ins Jahr 2022 beschäftigen werden, auch wenn der Tiefpunkt in der Lieferkrise hinter uns liegen könnte. [mehr]
8. September 2021
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Due to the continuing shortage of semiconductors, 2021 will be another weak year for Germany as an automotive location. Although the current economic and supply crisis may have reached its low point, a return to earlier highs is unlikely – even in the medium term. By contrast, German auto manufacturers are reporting positive results and gaining share in important markets. The discrepancy between Germany as an automotive location and the German auto industry is becoming apparent. [mehr]
8. September 2021
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Wegen der anhaltenden Knappheit an Halbleitern wird 2021 erneut ein schwaches Jahr für den Automobilstandort Deutschland. Zwar könnte in der aktuellen Konjunktur- und Lieferkrise der Tiefpunkt erreicht sein, eine Rückkehr zu früheren Höchstständen ist jedoch – auch mittelfristig – unwahrscheinlich. Die deutschen Autohersteller dagegen legen positive Ergebnisse vor und gewinnen Anteile in wichtigen Märkten. Die Diskrepanz zwischen Automobilstandort Deutschland und deutscher Automobilindustrie wird offenkundig. [mehr]
1. September 2021
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Strom aus erneuerbaren Energien soll künftig möglichst große Teile der Volkswirtschaft mit Energie versorgen. Auf Unternehmen und private Haushalte kommen zunächst hohe Kosten zu, denn es bedarf einer Umrüstung der bestehenden Infrastrukturen. Zugleich haben Unternehmen und Verbraucher in den letzten Jahren die Erfahrung gemacht, dass der Strompreis tendenziell stärker gestiegen ist also etwa die Preise für Benzin, Diesel, Erdgas oder Heizöl. Die Politik sollte daher die staatlichen Komponenten des Strompreises möglichst schnell zurückfahren. Dies wäre sozialpolitisch vorteilhaft. Es würde zudem den Industriestandort Deutschland stärken, der bereits erheblich unter dem strompreisbedingten Wettbewerbsnachteil leidet. [mehr]
10. August 2021
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Demand for electric vehicles has recently surged. Two key drivers are behind this gain in market share: Tight caps on vehicle CO2 emissions combined with the classification of electric cars as zero-emission vehicles and subsidies to buyers of electric cars. The transition to e-mobility helps to protect the climate. The contribution to climate protection will rise over time due to technological progress and scale effects in production. However, it is small and expensive for now. For every one million electric cars sold in Germany in the next few years, the total fiscal effect amounts to at least EUR 15 bn over the twelve years after the sale. Carbon abatement costs may amount to more than EUR 1,000 per ton. The current regulatory regime is obviously neither efficient from an economic vantage point nor effective in environmental protection terms. [mehr]
5. August 2021
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Die Nachfrage nach Elektroautos ist zuletzt signifikant gestiegen. Zwei wesentliche Treiber sind für den Marktanteilsgewinn maßgeblich: strenge CO2-Grenzwerte für Pkw in der EU kombiniert mit der regulatorischen Einstufung von Elektroautos als Null-Emissionsfahrzeuge sowie hohe staatliche Förderungen für den Kauf von Elektroautos. Der Umstieg auf Elektromobilität leistet einen Beitrag für den Klimaschutz, der durch technischen Fortschritt und Größenvorteile in der Produktion künftig noch größer werden wird. Vorerst ist der Klimaeffekt aber noch klein und teuer erkauft. Die CO2-Vermeidungskosten können die Schwelle von EUR 1.000 pro Tonne übersteigen; im Emissionshandel liegen sie lediglich bei gut EUR 50 pro Tonne. Damit genügt das aktuelle regulatorische Förderregime nicht den Kriterien der ökonomischen Effizienz und der ökologischen Effektivität. [mehr]
1. Juli 2021
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Die Verbreitung der Delta-Variante wird in der Sommersaison 2021 Touristenströme umlenken, wenn einzelne Urlaubsländer – wie zuletzt Portugal – als Virusvariantengebiete eingestuft werden. Allerdings dürfte sich Delta in Kürze auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern durchsetzen. Es stellt sich daher die Frage, wie lange die Einstufung von Ländern mit einem hohen Delta-Anteil als Virusvariantengebiet zu rechtfertigen ist. Letztlich könnte die Einteilung in Risikogebiet und Hochinzidenzgebiet wieder sinnvoller sein. Sollte nach den Sommerferien ein Schutzkonzept an den Schulen fehlen und Delta zu Störungen des Schulbetriebs führen, könnte dies die Wahlentscheidung vieler Menschen beeinflussen. [mehr]
14. Juni 2021
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Q2-BIP sollte trotz des holprigen Aprils deutlich zulegen. Die harten Daten für April waren eher schwach. Die starke Auslandsnachfrage und die geringen Bestände in den Fertigwarenlagern deuten jedoch auf einen starken Aufschwung hin, sobald die angebotsseitigen Behinderungen nachlassen. Die Konjunktur- und Einkommenserwartungen der Verbraucher verbessern sich. Zusammen mit einer erwarteten Normalisierung der Sparquote sollte dies eine starke Stütze für das Wachstum des privaten Verbrauchs darstellen. Trotz des schleppenden Starts senken wir unsere BIP-Prognose für das zweite Quartal von knapp 2% gg. Vq. nicht. Seit Jahresanfang hat die deutsche Inflationsrate kräftig angezogen. Aufgrund der nach wie vor über den Erwartungen liegenden Preisdynamik und der Aussicht auf eine deutliche(re) Konjunkturbelebung in den Sommermonaten rechnen wir nunmehr damit, dass die VPI-Inflationsrate im Jahresdurchschnitt 2021 auf rund 2,8% steigen dürfte. In einzelnen Monaten könnte die Jahresteuerungsrate sogar auf bis zu 4% klettern. [mehr]
7. Juni 2021
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Der Klimawandel zählt zu den wichtigsten globalen Herausforderungen dieses Jahrhunderts. Es ist im Kern ein Energieproblem, bei dem es darum geht, leistungsfähige, möglichst kostengünstige und CO2-arme Energieträger zu entwickeln, die politisch akzeptiert sind und klimaverträgliches Wachstum ermöglichen. Die Transformation wird erhebliche Einschnitte in Wahlfreiheiten erfordern. Die Politik muss gesellschaftliche Spannungen adressieren. [mehr]
10. Mai 2021
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Das „Klima-Urteil“ des Bundesverfassungsgerichts enthält eine enorme politische und gesellschaftliche Sprengkraft. Die von der Politik angestrebten CO₂-Reduktionen haben Implikationen für unseren Alltag. Sie werden politische und gesellschaftliche Widerstände auslösen. Wir brauchen bessere Technologien als jene, mit denen wir bislang Klimaschutz betreiben. Nur so können wir heute und in Zukunft die Einschränkungen der Freiheiten im Sinne des Klimaschutzes sowie die politischen und gesellschaftlichen Spannungen möglichst gering halten. Vielleicht sollten wir das Urteil als Aufruf interpretieren, viel mehr in Forschung und Entwicklung zu investieren. [mehr]
36.15.0