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Deutschland: Konjunktur kurzgefasst

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199 (145-156)
12. Mai 2016
145
Bei vielen ökologischen Teilzielen der deutschen Energiewende bleibt die tatsächliche Entwicklung hinter dem eigentlich notwendigen Zeitplan zurück – zum Teil deutlich. Fortschritte werden vor allem dort erzielt, wo über ein Förderinstrument hohe Subventionen gewährt werden. Wo ein solches Instrument fehlt oder Zuschüsse und Anreize (zu) gering ausfallen, zeichnen sich Zielverfehlungen ab. Zu bemängeln ist, dass für die Bereiche Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit keine quantifizierbaren Zielgrößen formuliert sind. Wenn man den Zwischenstand der Energiewende mit einem Satz beurteilen müsste, könnte dieser lauten: Deutschland hat sich wohl zu viel in zu kurzer Zeit vorgenommen. Wir sehen vor allem vier limitierende Faktoren: Kosten, physikalische Grenzen, das verfügbare Zeitbudget sowie die politische Machbarkeit. [mehr]
5. April 2016
146
Gemäß unseren und Konsensus-Erwartungen wird Deutschland voraussichtlich 4 Jahre (2014-2017) ein BIP-Wachstum über der Potentialrate und innerhalb einer extrem engen Bandbreite von 1,5% bis 1,7% verzeichnen. Falls doch eine Konjunkturwende ansteht, scheint eine Abwärtsbewegung wahrscheinlicher als eine Beschleunigung. Der tiefe Ölpreiseinbruch, der die Wirtschaft der Ölproduzenten erheblich unter Druck setzt, dämpft auch 2016 das deutsche Exportwachstum, selbst wenn der Gesamteffekt niedriger Ölpreise für die deutsche Konjunktur positiv ist. Die Wohnbauinvestitionen stiegen in den letzten Jahren nur träge an. Die wichtigsten Gründe sind ein Mangel an Bauland, gestiegene regulatorische Hürden, hohe Baukosten und ein Fachkräftemangel in der Bauwirtschaft. [mehr]
4. April 2016
Region:
147
Der Anteil der Diesel-Autos an den Pkw-Neuzulassungen sank im letzten Jahr in der EU-15 um 1,5%-Punkte auf gut 52%. Dies war der vierte Rückgang in Folge. Besonders stark nahm der Diesel-Anteil in Frankreich ab, wo die Regierung den Steuervorteil von Diesel gegenüber Benzin verringern will. In Deutschland nahm der Diesel-Anteil im letzten Jahr dagegen leicht zu. Maßgeblich hierfür war u.a. der hohe Anteil an gewerblichen Neuzulassungen. In den nächsten Jahren rechnen wir mit einem weiteren Rückgang des Diesel-Anteils im europäischen Automarkt. Höhere Kosten für die Diesel-Technologie spielen dabei eine Rolle. Allerdings bleiben gerade für Vielfahrer der geringere Verbrauch und die hohe Reichweite von Diesel-Pkw sowie die niedrigeren Diesel-Preise als wichtige Kaufargumente erhalten. Sofern gravierende staatliche Belastungen für den Diesel-Pkw ausbleiben, ist ein regelrechter Einbruch des Diesel-Anteils im europäischen Automarkt also unwahrscheinlich. [mehr]
15. März 2016
148
2015 sanken die deutschen Warenausfuhren in die Ölstaaten um 7,4%; dies war der dritte Rückgang in Folge. Steigende Exporte in die Vereinigten Arabischen Emirate (vor allem Flugzeuge) sowie nach Saudi-Arabien verhinderten ein noch schlechteres Ergebnis. Aufgrund der vorerst niedrigen Ölpreise dürften die deutschen Ausfuhren in die Ölstaaten auch 2016 sinken. Unser Exportindikator deutet auf einen Rückgang in der Größenordnung von 5% hin. Unter den großen deutschen Industriesektoren dürfte der Maschinenbau – wie schon 2015 – am stärksten unter der sinkenden Nachfrage aus den Ölstaaten leiden. Insgesamt wird die Bedeutung der Ölstaaten als Absatzmarkt für die deutsche Industrie 2016 weiter an Bedeutung verlieren. [mehr]
3. März 2016
149
Während die deutschen Exporteure 2015 trotz des schwierigen Umfelds noch Weltmarktanteile hinzugewannen, stand der Start ins Jahr 2016 unter keinem guten Stern. Unser „Exportindikator“, der sich aus dem Nachfrage- und dem Wechselkursimpuls zusammensetzt, zeigt, dass die deutschen Exporte 2016 doppelt unter Beschuss stehen dürften. Die ungünstigere Konstellation beim Nachfrage- und insb. beim Preisimpuls dürfte 2016 nur noch für ein Exportwachstum von 3% sorgen. Der Blick auf einzelne Industriesektoren zeigt, dass die gesamtwirtschaftlichen Impulse durch branchenspezifische Faktoren überkompensiert werden können. Insgesamt wird das Exportjahr 2016 für die deutsche Industrie herausfordernd. Weitere Themen: Hauspreise in Deutschland, BIP-Wachstum und Geldpolitik der EZB. [mehr]
16. Februar 2016
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Die Industrieproduktion in Deutschland nahm 2015 um real 1,1% zu. Etwas mehr als die Hälfte dieses Zuwachses ist darauf zurückzuführen, dass das Jahr 2015 mehr Arbeitstage hatte als 2014. Unter den großen Industriebranchen verzeichneten die Pharmaindustrie (+4,3%) sowie die Automobilindustrie (+2,6%) die höchsten Wachstumsraten. Der Maschinenbau sowie die Chemieindustrie erlitten im letzten Jahr dagegen Produktionsrückgänge von 1,1% bzw. 0,4%. Uneinheitliche Signale bestimmen derzeit den Ausblick auf 2016. Beispielsweise stehen der Wachstumsverlangsamung in wichtigen Absatzmärkten eine recht hohe Kapazitätsauslastung der Industrie zu Jahresbeginn sowie eine tendenziell positive Entwicklung bei den Kernaufträgen gegenüber. Insgesamt bestätigen wir unsere Prognose, dass die Industrieproduktion in Deutschland 2016 kaum mehr als stagnieren wird. Angesichts der wirtschaftlichen und geopolitischen Risiken in der Welt sowie der Turbulenzen an den Finanz- und Rohstoffmärkten bleibt jedoch ein gewisses Störgefühl dahingehend, dass das Produktionsergebnis der Industrie in Deutschland im laufenden Jahr auch schlechter ausfallen könnte. [mehr]
2. Februar 2016
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Die Nachfrage nach Elektroautos ist in Deutschland nach wie vor gering. Ihr Anteil an den gesamten Pkw-Neuzulassungen lag 2015 unter 1%. Es mehren sich derzeit die Stimmen in der Politik, die Nachfrage mit Hilfe von Kaufprämien zu stimulieren. Fallen diese ausreichend hoch aus, würde der Marktanteil von Elektroautos tatsächlich schneller steigen als bislang. Gleichwohl spricht eine Reihe von ökonomischen, ordnungs- und auch sozialpolitischen Gründen gegen Kaufprämien. Wir plädieren weiterhin für eine Integration des Straßenverkehrs in den EU-Emissionshandel, um die CO<sub>2</sub>-Emissionen des Sektors zu begrenzen. [mehr]
28. Januar 2016
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Die Liberalisierung des Fernbuslinienverkehrs vor gut drei Jahren ist als Erfolg zu werten. Seither ist die Zahl der Fahrgäste von weniger als 3 Mio. auf über 20 Mio. gestiegen. Weiteres Wachstum ist zu erwarten. Das neue Angebot bedeutet mehr Wahlfreiheit für die Bürger. Das gerade in preislicher Hinsicht attraktive Angebot der Fernbusbetreiber strahlt auf die Leistungen und die Preisgestaltung der anderen Verkehrsträger aus. Zwar dürfte sich die Zahl der Anbieter in diesem Verkehrssegment künftig weiter verringern. Die niedrigen Marktzutrittsbarrieren sollten jedoch dauerhaft preisdämpfend wirken. [mehr]
26. Januar 2016
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Der Marktanteil von so genannten Light Trucks (u.a. Pickups und schwere SUVs) am gesamten Fahrzeugabsatz ist in den USA zuletzt spürbar gestiegen und erreichte Ende 2015 mit mehr als 60% einen neuen Rekordwert. Dies ging zu Lasten von klassischen Pkw. Der massive Rückgang der Öl- und damit Benzinpreise begünstigt ganz offensichtlich diese Präferenzverschiebung, denn die Kraftstoffkosten werden für den Autofahrer weniger relevant. Für die deutschen Automobilhersteller ist diese Entwicklung nicht günstig. Denn ihr Marktanteil in den USA lag bei den Light Trucks lediglich bei 4,7%. Im Pkw-Segment kommen die deutschen Automobilhersteller dagegen auf einen Anteil von 12,3%. [mehr]
16. Dezember 2015
154
Die deutsche Konjunktur war im Jahresverlauf 2015 äußerst stabil, obwohl der volatile Nachrichtenfluss von Ölpreisschock, Euro-Wechselkursabwertung, „Dieselgate“ bis hin zur Flüchtlingskrise anderes vermuten lassen könnte. Gestützt auf ein 15-Jahreshoch beim privaten Konsumwachstum legte die Wirtschaftsleistung auf Jahressicht wie bereits im Jahr 2014 um gut 1 ½% zu. Die Konjunktur dürfte sich im Jahr 2016 bei recht stabilem Jahresverlauf auf knapp 2% beschleunigen. Der private Konsum sollte der wichtigste Wachstumspfeiler bleiben. Der Staatsverbrauch wird angesichts des fortgesetzten Flüchtlingszustroms und der daraus resultierenden Ausgaben expansiv bleiben. Wenn die Integration der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt gelingt, bietet die Flüchtlingskrise auf mittlere Sicht für das alternde Deutschland eine Chance. [mehr]
27. November 2015
155
Der Bestand an deutschen Direktinvestitionen im Ausland (FDI) des Verarbeitenden Gewerbes belief sich 2013 auf rd. EUR 251,1 Mrd. Dies entspricht einem Anteil von gut 27% der gesamten deutschen ausländischen Direktinvestitionen. Die Daten beziehen sich auf die Zugehörigkeit des deutschen Investors zu einem bestimmten Wirtschaftszweig. In die Statistik fließen folgende Direktinvestitionen inländischer Unternehmen und Privatpersonen ein: Zum einen sind es unmittelbare grenzüberschreitende Anteile am Kapital oder an den Stimmrechten eines Unternehmens von 10% oder mehr. Zum anderen werden Beteiligungen an ausländischen Unternehmen berücksichtigt, wenn die unmittelbar und mittelbar (also über abhängige Holdinggesellschaften) gehaltenen Anteile am Kapital oder den Stimmrechten die 50%-Marke übertreffen. [mehr]
26. November 2015
156
Vor der UN-Klimakonferenz in Paris haben rd. 150 Länder ihre nationalen Klimaschutzzusagen veröffentlicht. Zwar dürften diese nicht ausreichen, um das 2°C-Ziel zu erreichen. Trotzdem werden sie durchaus wohlwollend kommentiert. Offenkundig verspricht der Bottom-up-Ansatz, also die freiwilligen nationalen Klimaschutzzusagen, mehr Fortschritt als die in früheren UN-Klimakonferenzen angestrebte global abgestimmte Verhandlungslösung. Über die Unzulänglichkeiten der aktuellen Vorschläge hinsichtlich des 2°C-Ziels ist man sich zwar bewusst, aber die Hoffnung existiert, dass die einzelnen Staaten in den nächsten Jahren ihre Klimaschutzziele noch verschärfen. Die Stimmung schwankt also zwischen Optimismus und Realismus. Klar ist, dass die internationale Staatengemeinschaft angesichts der wachsenden Energienachfrage in puncto Klimaschutz erst am Beginn der wirklichen Herausforderungen steht. [mehr]
36.1.0