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Pandemie erhöht „Sparinzidenz“

12. Mai 2021
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Im Jahr 2020 legten die privaten Haushalte in Deutschland mit EUR 149 Mrd. mehr Geld denn je auf ihre Bankkonten – trotz 0%-Verzinsung. Außerdem investierten sie eine Rekordsumme in Kapitalmarktprodukte. Eingeschränkte Konsummöglichkeiten und das Vorsorgemotiv waren die Triebfedern. Auch die Kreditvergabe erreichte einen Höchstwert von EUR 65,3 Mrd. – fast ausschließlich durch Immobiliendarlehen. Die Corona-Krise hat den langjährigen Wachstumstrend bei Bankeinlagen und -krediten der Haushalte nicht gebrochen, aber die Wellen der Pandemie prägten deren Verhalten im Jahresverlauf. In diesem Jahr dürfte sich die Dynamik bei Einlagen etwas abschwächen, bei Krediten könnte sie weiter zunehmen. [mehr]

Weitere Dokumente der Reihe "Deutschland-Monitor Finanzen der privaten Haushalte"

10 Dokumente
17. Oktober 2023
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1
Die Retaileinlagen in Deutschland sind in H1 um den enormen Betrag von EUR 38,4 Mrd. gesunken: Die Privathaushalte schichteten massiv Gelder von Niedrigzinsprodukten in besser verzinste Termineinlagen und Anleihen um, insbesondere in Sparbriefe. Für H2 ist bei einer prognostizierten Seitwärtsbewegung der Konjunktur mit einem ähnlichen Anlageverhalten zu rechnen. Der Boom bei der Immobilienfinanzierung ist vorbei, aber netto ist die Kreditaufnahme (EUR 5 Mrd. in H1) weiterhin positiv und in etwa so hoch wie vor der Niedrigzinsphase. Die Talsohle könnte in Sicht sein. [mehr]
9. Dezember 2022
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2
Das Einlagenwachstum der Privathaushalte ist bis Ende September deutlich auf nur noch 1,9% ggü. Vorjahr zurückgegangen, infolge gestiegener Lebenshaltungskosten und stark negativer Realzinsen. Andere Finanzanlagen verzeichneten hingegen im ersten Halbjahr vergleichbar hohe Zuflüsse wie in den zwei Rekordjahren zuvor. Im kommenden Jahr ist ein ähnliches Anlageverhalten zu erwarten. Die Baukredite legten mit netto EUR 53,9 Mrd. in den ersten neun Monaten nochmals kräftig zu, aber 2023 dürften die Neukredite sinken und der Bestand deutlich langsamer wachsen. [mehr]
25. Mai 2022
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3
Im zweiten Pandemiejahr erhöhten die Privathaushalte ihre Bankeinlagen „nur“ noch um EUR 84,6 Mrd., denn negative Nominalzinsen und steigende Inflationsraten machten Einlagen zunehmend unattraktiv. Stattdessen investierten die Haushalte eine Höchstsumme von EUR 287,5 Mrd. in andere Finanzanlagen. Die Kreditvergabe erreichte mit EUR 76 Mrd. einen neuen Rekord, getragen vom Baukreditboom. Konsumentenkredite wurden hingegen netto zurückgezahlt (EUR -1,4 Mrd.). Im laufenden Jahr dürfte sich das Wachstum leicht abschwächen – sowohl bei Einlagen und anderen Finanzanlagen als auch bei Krediten. [mehr]
13. Mai 2020
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4
Bargeld war zu Beginn der Corona-Krise europaweit sehr gefragt, der Euro-Umlauf stieg im März sprunghaft um EUR 36 Mrd. ggü. Vormonat. Knapp die Hälfte davon waren „kleine“ Scheine, mit denen tägliche Einkäufe bezahlt werden. In Deutschland wird beim Einkaufen seit März jedoch häufig kontaktlos gezahlt statt bar. Gründe sind der Wunsch nach Infektionsschutz und die Aufforderung des Handels, unbar zu zahlen. Kontaktlose Kartenzahlungen dürften dauerhaft einen Teil der Barzahlungen ersetzt haben, auch wenn nicht alle bargeldaffinen Kunden ihre Zahlungspräferenzen ändern werden. [mehr]
24. März 2020
5
Wir untersuchen die Auswirkungen von Negativzinsen auf die Portfolios der Haushalte in Deutschland. Die reale Rendite auf Bargeld und Einlagen lag im ersten Quartal 2019 bei -1,2%. Das kostete die Deutschen 2019 pro Person real rund EUR 150, im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 1991-2014. Der Gesamtverlust eines repräsentativen Haushalts einschließlich der Ansprüche gegenüber Versicherungen betrug etwa EUR 540 pro Jahr. Die reichsten 10% der Deutschen besitzen 60% des Finanzvermögens und haben wahrscheinlich deutlich höhere Verluste. 2019 erreichte die Nettokreditvergabe an Privathaushalte in Deutschland mit EUR 59,5 Mrd. (+4,8% ggü. Vj.) einen neuen Höchstwert. Immobilienkredite verzeichneten ein Rekordplus von EUR 53 Mrd. (5,3% ggü. Vj.). Die Einlagen stiegen im saisonal starken Schlussquartal um EUR 41,1 Mrd. 2020 wird das Wachstum der Immobilienkredite wahrscheinlich einbrechen, bis hin zu einer Stagnation. Im Zuge der Coronavirus-Pandemie kommt es aller Voraussicht nach zu Einkommenseinbußen für die privaten Haushalte sowie möglicherweise auch zu Kapazitätsengpässen bei Genehmigungsverfahren. [mehr]
17. Dezember 2019
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ETFs haben bei Privatanlegern an Beliebtheit gewonnen, das Anlagevolumen vervielfachte sich in den vergangenen Jahren auf etwa 35 Mrd. Angesichts von insgesamt EUR 622 Mrd. Vermögen privater Haushalte in Investmentfonds sind ETFs jedoch weiterhin ein Nischenprodukt. Ursprünglich als passives Investment eingeführt, werden ETFs zunehmend als aktive Anlage genutzt. Das anhaltende Niedrigzinsumfeld könnte ETFs neue Kundensegmente erschließen. Die Kreditvergabe an private Haushalte erreichte in Q3 2019 neue Spitzenwerte mit einem Plus von EUR 17,9 Mrd. ggü. Vq., getragen von einer Rekordzunahme bei Immobilienkrediten (EUR +16,3 Mrd.). Die Einlagen stiegen mit EUR 13,6 Mrd. so schwach wie seit sieben Quartalen nicht mehr. Möglicherweise beeinflusst die partielle Einführung von Negativzinsen die Stimmungslage der deutschen Sparer. [mehr]
30. August 2019
7
Die Zahl der Bankfilialen in Deutschland ist stark gesunken und lag 2018 bei 28.000 gegenüber rund 40.000 im Jahr 2007. Mit 33 Filialen pro 100.000 Einwohner ist die Filialdichte in Deutschland nach wie vor relativ hoch. Fast 70% der Deutschen besuchen mindestens einmal im Monat eine Filiale. Kunden, die einen Kredit oder eine private Altersvorsorge haben oder FinTech nutzen, suchen relativ häufig eine Bankfiliale auf, im Gegensatz zu Millennials und weniger wohlhabenden Deutschen. Die Kreditvergabe an private Haushalte erreichte in Q2 2019 neue Rekorde mit einem Zuwachs von EUR 16,9 Mrd. ggü. Vq. und einer jährlichen Wachstumsrate von 4,4%. Immobilienkredite stiegen um EUR 13,2 Mrd., auch Konsumentenkredite wuchsen dynamisch um EUR 2,9 Mrd. Die Einlagen legten mit EUR 34,4 Mrd. erneut kräftig zu. [mehr]
12. Juni 2019
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Die Immobilienkredite der privaten Haushalte in Deutschland sind in den letzten Jahren dank der guten Konjunktur und sinkender Zinsen auf EUR 1.240 Mrd. angewachsen (+29% seit 2011). Um den gestiegenen Risiken für die Banken Rechnung zu tragen, hat die Finanzaufsicht Ende Mai erstmalig die Aktivierung des antizyklischen Kapitalpuffers beschlossen. So hat mittlerweile fast die Hälfte aller neuen Kredite eine Zinsbindungsfrist von über 10 Jahren. Das Bankgeschäft mit privaten Haushalten ist stark ins Jahr 2019 gestartet. Die Nettokreditvergabe betrug im ersten Quartal EUR 8,8 Mrd. und die Einlagen erhöhten sich um EUR 21,8 Mrd., beides Rekordwerte für einen Jahresbeginn. Sowohl die Immobilien- als auch die Konsumentenkredite wuchsen kräftig. [mehr]
5. März 2019
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Sparen liegt den Deutschen am Herzen. Bemerkenswert ist, dass die Deutschen im hohen Alter ihre Sparquote noch steigern. Die über 75-Jährigen sparen für eine mögliche Notsituation und um etwas zu vererben mit dem Ziel, die Lebensumstände ihrer Erben zu verbessern. Hohe generationenübergreifende Transfers können langfristig die Vermögensverteilung in der Gesellschaft beeinflussen. 2018 war ein Rekordjahr im Bankgeschäft mit privaten Haushalten in Deutschland: Die Nettokreditaufnahme erreichte EUR 48,9 Mrd. und die Einlagen erhöhten sich um EUR 108,7 Mrd. Die neuen Kredite wurden überwiegend für die Immobilienfinanzierung aufgenommen. Die Vergabe von Konsumentenkrediten war 2018 überdurchschnittlich hoch, schwächte sich aber zum Jahresende ab. [mehr]
19. Dezember 2018
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Die Deutschen sind bekannt für ihre Vorliebe für Bargeld. Ihre Einkäufe bezahlten sie 2017 meistens bar. Wenn sie nicht bar zahlen, dann am liebsten per Lastschrift oder Karte. Deutlich seltener werden Überweisungen oder E-Geld-Zahlungen genutzt. Knapp ein Fünftel aller bargeldlosen Zahlungen machten die Deutschen über das Internet. Mobil wurde selten gezahlt, aber dies dürfte sich ändern, da 2018 weitere mobile Bezahllösungen auf den Markt gekommen sind. Im dritten Quartal erreichte die Nettokreditaufnahme der privaten Haushalte in Deutschland mit beachtlichen EUR 16 Mrd. den besten Wert seit Einführung des Euro. Davon stammten EUR 13 Mrd. aus Immobilienkrediten. Die Vergabe von Konsumentenkrediten verlor etwas an Schwung. Die Zuflüsse in Bankeinlagen waren für ein Q3 kräftig und die Sparquote der privaten Haushalte kletterte auf 10,7%. [mehr]
36.15.0