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Jan Schildbach

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135 (73-84)
30. August 2017
Region:
73
Es ist bemerkenswert, was und wie viel sich im europäischen Bankensektor geändert hat seit dem Ausbruch der globalen Finanzkrise vor fast genau zehn Jahren. Der Vergleich des ersten Halbjahres 2017 mit dem Höhepunkt des Booms im ersten Halbjahr 2007 zeigt, wie sich die Zusammensetzung der Erträge hin zu stabileren Komponenten verschoben hat. Der Anteil des Zinsüberschusses ist auf mehr als die Hälfte der gesamten Erträge gestiegen, während das Handelsergebnis deutlich an Bedeutung eingebüßt hat. Der Verwaltungsaufwand ist gesunken, aber nur moderat, sodass sich der Nettogewinn auf lediglich die Hälfte des Vorkrisenergebnisses verringert hat. Sowohl die absolute Höhe des Eigenkapitals als auch die Kapitalquoten sind enorm gestiegen. Andererseits ist die Bilanzsumme über das letzte Jahrzehnt erheblich gesunken, was zu einem massiven Abbau von Risiken in der Branche beigetragen hat. [mehr]
29. Juni 2017
74
Kreditvolumen mit Unternehmen und Selbstständigen hat im ersten Quartal so stark zugelegt wie seit der Finanzkrise nicht mehr (1,3% ggü. Vq. bzw. 2,2% ggü. Vj.). Allerdings blieb die Dynamik im Geschäft mit der Industrie verhalten, während es im Bau und Handel hervorragend lief. Verbünde und Auslandsbanken schnitten einmal mehr stark ab. Anleiheemissionen legten eine Verschnaufpause ein, Commercial Paper und das Leasing expandierten dagegen stark. Die deutsche Volkswirtschaft ist auch in Q1 robust gewachsen (BIP +0,6% ggü. Vq.), überraschenderweise vor allem getragen vom Außenbeitrag. Aber auch die Binnenkonjunktur setzte ihre positive Entwicklung fort, insbesondere der private Konsum: mit 13 Quartalen mittlerweile längster ununterbrochener Anstieg seit der Wiedervereinigung. Die BIP-Prognose für das Gesamtjahr wurde auf 1,6% angehoben, 2018 bestehen Überhitzungsrisiken. [mehr]
14. Juni 2017
75
Entscheidungsträger, Kunden und Banker selbst wollen wissen, was eigentlich eine „große“ Bank ausmacht. Auf welchen Indikator sollten Aufseher schauen, die sich für Systemrelevanz und Risiken für die Finanzstabilität interessieren? Woran sollte sich ein Unternehmen orientieren, das eine Bank braucht, die große Finanzierungen bereitstellen und beträchtliche Risiken aus Absicherungsgeschäften übernehmen kann? Es gibt verschiedene Kennzahlen für die Größe einer Bank, die alle ihre Stärken und Schwächen haben. Regulierer und Wissenschaftler verwenden meistens die Bilanzsumme, einen auf Bilanzierungsregeln beruhenden Wert. Andere Beobachter ziehen das Kernkapital oder die Marktkapitalisierung heran, zwei auf Regulierungsvorgaben beziehungsweise Marktwerten beruhende Kriterien. Die Studie analysiert diese und andere Maße und vergleicht Banken in verschiedenen Ländern und Finanzsystemen. Am Ende empfiehlt die Studie einen Indikator, der am besten geeignet ist, die Größe einer Bank zu messen. [mehr]
6. Juni 2017
76
Deutsches BIP: Weitere Aufwärtsrisiken. Nach dem beeindruckenden BIP-Wachstum von 0,6 % gegen Vorquartal in Q1 deuten weiche Indikatoren (ifo, PMI) auf keinerlei Verlangsamung hin. Die Beschäftigung ist in 2017 bis dato ähnlich stark wie in 2016 gestiegen. Damit könnte unsere Prognose einer Zunahme des privaten Verbrauchs um 1% in 2017 zu vorsichtig sein. Im Winterhalbjahr haben sich die Ausfuhren zusammen mit dem Welthandel erholt. Allerdings gibt es Anzeichen, dass die Dynamik des Welthandels ihren Höhepunkt erreicht haben könnte. Zusammen mit den anhaltenden geopolitischen Unsicherheiten dürfte das moderate Exportwachstum die Investitionstätigkeit dämpfen. Nach der Bekanntgabe des Wachstums von 0,6% für Q1 haben wir unsere Prognose für 2017 von 1,0% auf 1,3% angehoben. Jüngste Umfragen deuten weitere Aufwärtsrisiken an. In 2018 könnte die deutsche Konjunktur überhitzen. (Weitere Themen dieser Ausgabe: Deutsche Industrieproduktion; Unternehmensfinanzierung in Q1 – Kreditvergabe; Konjunktur in der Eurozone; EZB-Politik) [mehr]
26. Mai 2017
Region:
77
Die europäischen Banken haben einen guten Jahresauftakt verzeichnet. Die Erträge sind gestiegen, und zwar deutlich stärker als die Kosten. Die Kreditrisikovorsorge blieb niedrig. Unter dem Strich legte der Gewinn kräftig zu, um mehr als 40% verglichen mit dem Wert vor 12 Monaten. Die Zuwächse wurden allerdings gegenüber einem schwachen Vorjahreszeitraum erzielt – genaugenommen ist die Branche in vielerlei Hinsicht nur wieder dort, wo sie in Q1 2015 war. Mehr noch: Bei einer reinen Betrachtung der GuV hat sich seit dem Ausbruch der europäischen Schuldenkrise in Griechenland vor sieben Jahren ziemlich wenig verändert. Die Bankenbranche ist seitdem mehr oder weniger auf der Stelle getreten – eine frustrierende Erfahrung nach Jahrzehnten starken Wachstums und erheblichen Restrukturierungsanstrengungen in den letzten Jahren. Zumindest bei anderen Indikatoren sind deutliche Verbesserungen klar erkennbar, nicht zuletzt mit Blick auf den Risikoab- und Kapitalaufbau der Banken (nur in Englisch verfügbar). [mehr]
2. März 2017
Region:
78
Die europäische Bankenindustrie hat im Jahr 2016 einen herben Rückschlag erlebt. Alle wichtigen Ertragskomponenten waren rückläufig, die Kostensenkungen konnten damit nicht Schritt halten und die Risikovorsorge stieg an. In der Folge halbierte sich der Nettogewinn fast. Die Banken reagierten mit aggressivem Risikoabbau, aber aufgrund einer schrumpfenden Eigenkapitalbasis stagnierten Kapital- und Leverage-Quoten zum ersten Mal seit der Finanzkrise. Im Gegensatz dazu setzten die US-Banken ihr Wachstum fort und steigerten ihren nominalen Gewinn auf ein neues Rekordhoch. Sie konnten damit den Abstand zu den europäischen Wettbewerbern weiter vergrößern (nur in Englisch verfügbar). [mehr]
1. März 2017
79
Die Kreditvergabe an Unternehmen und Selbstständige verlief im vierten Quartal sehr unterschiedlich: Während es im Geschäft mit der Industrie einen Einbruch gab, beschleunigte sich der Aufschwung bei den Krediten an Dienstleister nochmals. Unter dem Strich stand ein moderates Plus von 0,3% ggü. Vq. bzw. 2% ggü. Vj., wovon in Q4 überraschend stark die Auslandsbanken und Landesbanken profitierten. Anleiheemissionen und das Leasing verzeichneten im Gesamtjahr neue Rekorde, Aktienemissionen dagegen einen neuen historischen Tiefstand. Die deutsche Volkswirtschaft ist in Q4 solide gewachsen (BIP +0,4% ggü. Vq.). Gut schnitten vor allem die Bauinvestitionen und der staatliche Konsum ab, einen negativen Beitrag leisteten hingegen erneut der Außenhandel und die Unternehmensinvestitionen. Im Gesamtjahr expandierte das BIP damit um 1,9%; 2017 dürfte die Wirtschaft auch aufgrund höherer Energiepreise und der hohen globalen politischen Unsicherheit einen Gang zurückschalten (Prognose: +1,1%). [mehr]
20. Dezember 2016
80
Der Aufwärtstrend bei den Krediten an Unternehmen und Selbstständige hielt im dritten Quartal an (+0,5% bzw. +2,1% ggü. Vorjahr). Dabei war das Kreditvolumen mit wichtigen Industriebranchen rückläufig, legte aber mit den Immobilienbranchen kräftig zu. Die Verbünde weiteten ihr Geschäft weiter aus, Landesbanken und Kreditbanken schwächelten dagegen. Anleihe- und Aktienemissionen waren solide. Spektakulär: Der Durchschnittszins für Unternehmenseinlagen ist erstmals in der Geschichte ins Negative gerutscht. Die deutsche Volkswirtschaft musste in Q3 einen Wachstumsdämpfer hinnehmen (BIP +0,2% ggü. Vq.), den sie im aktuellen Quartal aber wieder ausbügeln sollte. Unterstützung kam in Q3 vom privaten und staatlichen Konsum, während der Außenbeitrag negativ war. Auch die Unternehmensinvestitionen waren rückläufig. Eine geringere Zahl von Arbeitstagen dürfte wesentlich zur erwarteten Wachstumsverlangsamung im nächsten Jahr (auf 1,1%) beitragen. [mehr]
18. November 2016
Region:
82
Die Ergebnisse der europäischen Bankenbranche haben sich im dritten Quartal nach einem schwachen ersten Halbjahr verbessert. Trotzdem liegen sämtliche Ertragskomponenten gegenüber dem Vorjahr im Minus, was nur zum Teil durch sinkende Kosten und geringere Kreditverluste ausgeglichen wurde. Während es jedoch weiterhin praktisch kein Kreditwachstum gibt, gewinnt das Einlagenwachstum sogar noch an Fahrt und ist mittlerweile so kräftig wie seit 2009 nicht mehr. Und das, obwohl die Kreditzinsen für Kunden auf einem Rekordtief und die Einlagenzinsen faktisch bei Null liegen. Eine der größten Unbekannten, die den Ausblick bestimmen, ist nach der US-Wahl der zukünftige Kurs der Bankenregulierung auf globaler Ebene. Änderungen hierbei könnten beträchtliche Auswirkungen auf die europäischen Banken haben (nur in Englisch verfügbar). [mehr]
31. August 2016
83
Die Kreditvergabe an Unternehmen und Selbstständige verharrte im zweiten Quartal de facto auf dem im März erreichten Stand (+0,1% bzw. +1,6% gg. Vorjahr). Kredite an Maschinenbau/Auto gingen nach zuletzt kräftiger Expansion deutlich zurück, dagegen setzte sich das robuste Wachstum im Dienstleistungssektor fort. Die meisten Bankengruppen legten zu, während Auslandsbanken und Landesbanken schrumpften. Die Zinsen sanken nochmals und könnten bei Einlagen in Kürze negativ werden. Im Leasing geht die Rekordjagd weiter, Anleihen lagen ebenfalls im Plus. Die deutsche Volkswirtschaft behielt ihren Wachstumstrend in Q2 bei (BIP +0,4% gg. Vq.), wobei es zu einem temporären Wechsel der Treiber kam. So waren die Investitionen deutlich rückläufig und auch der private Konsum enttäuschte. Stark entwickelte sich dafür der Außenbeitrag. Die BIP-Prognose für das Gesamtjahr wurde leicht angehoben (auf 1,9%), die für 2017 weiter auf 1% gesenkt. [mehr]
18. August 2016
Region:
84
Während sie 2014 und 2015 beträchtliche Fortschritte erzielen konnte, hat die europäische Bankenbranche in diesem Jahr bislang den Rückwärtsgang eingelegt. Erträge und Gewinne schrumpfen wieder und die Möglichkeiten, dies durch eine geringere Kreditrisikovorsorge zu kompensieren, scheinen ausgeschöpft. Einmal mehr haben Kosteneinsparungen mit dem Einnahmerückgang nicht Schritt halten können. In einem anhaltend schwierigen Umfeld dürften die Banken nicht umhin kommen, noch einschneidendere Maßnahmen zu ergreifen, um sich langfristig wieder robust und tragfähig aufzustellen (nur auf Englisch verfügbar). [mehr]
33.13.0