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Deutschland

Deutschland ist gut durch die globale Finanz- und Eurokrise gekommen. Um auch die künftigen Herausforderungen zu meistern, bedarf es eines nachhaltigen Ausgleichs von Wirtschaftswachstum und gesellschaftlicher Teilhabe. Das Erreichen dieser Ziele erfordert weitere Reformen und eine Verbesserung der makroökonomischen Rahmenbedingungen. Hier sind Politik, Wirtschaft und Bürger gefordert. DB Research analysiert die ökonomischen und politischen Zielkonflikte und zeigt Lösungswege sowie Perspektiven für Wirtschaft und Politik auf. Diese basieren auf nationalen Branchenanalysen, globalen Finanzmarkt- und Konjunkturprognosen bis hin zur Einschätzung internationaler politischer Entscheidungen.

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14. Dezember 2020
Die Pandemieentwicklung und das Impftempo bestimmen den Konjunkturverlauf, die Infektionsraten werden bis ins Frühjahr hoch bleiben. Im Sommer werden die Impfungen zu einer nachhaltigen Eindämmung der Pandemie führen. Die Konjunktur sollte ab Q2 an Fahrt aufnehmen, im Jahresdurchschnitt dürfte das BIP um 4,5% zulegen, nach einem Rückgang um 5,4% in 2020. Deutschland geht ins Superwahljahr 2021: Neben der Bundestagswahl stehen sechs Landtagswahlen an. Unser Baseline-Szenario ist eine schwarz-grüne Regierungskoalition, für deren Zustandekommen aber beide Seiten erhebliche Kompromisse eingehen müssen. Außerdem in dieser Ausgabe: Hochlaufphase für Impfungen hat begonnen, Welthandel und Exporte, privater Konsum, Arbeitsmarkt, Ausrüstungsinvestitionen, Wohnungsmarkt, öffentliche Finanzen, Inflation, deutsche Industrie, EZB-Geldpolitik. [mehr]
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8. Dezember 2020
Der deutsche Aktien-Leitindex Dax bekommt ein neues Regelwerk. Die Zahl der Indexmitglieder steigt von 30 auf 40, der Börsenumsatz entfällt als Auswahlkriterium und neue Mitglieder müssen zuvor wenigstens zwei Jahre nacheinander profitabel gewesen sein. Auch die Corporate-Governance-Anforderungen werden verschärft. Der Dax wird dadurch diversifizierter und etwas „jünger“ werden, das starke Übergewicht des Verarbeitenden Gewerbes wird jedoch trotz der Erweiterung voraussichtlich nicht geringer werden. Das neue Profitabilitäts-Kriterium ist kritisch zu sehen, da es die Aufnahme junger, aufstrebender Start-ups erschwert. Insgesamt werden Indexregeln nichts an den grundsätzlichen Problemen ändern, die den deutschen Aktienmarkt und die Aktienkultur belasten – das können und sollten nur die politischen Entscheidungsträger. Deutschlands Anteil an der globalen Marktkapitalisierung ist nur rund halb so hoch wie sein Anteil am globalen BIP. Das teuerste Unternehmen weltweit hat einen höheren Börsenwert als der gesamte zukünftige Dax 40 zusammengenommen. [mehr]
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4. Dezember 2020
Germany’s main stock market index, Dax, is undergoing its biggest rule makeover so far. The number of constituents will rise from 30 to 40, trading volume will be dropped as a selection criterion and new members must have been profitable for two years before first-time admission. Governance standards are also tightened. While the index will become more diversified and slightly “younger” as a result, the enlargement will not reduce the massive overweight of the manufacturing sector. The new profitability requirement creates a questionable bias against young and rising start-ups. Furthermore, index rules cannot solve the fundamental problems hindering a stronger stock market (culture) in Germany – only policymakers can and should. Germany’s share in global market cap is only about half of its weight in the global economy. The most valuable company in the world is worth more than the entire future Dax 40 combined. [mehr]
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3. Dezember 2020
Es ist nicht zu übersehen, dass der Haushalt in eine immer größere Schieflage geraten ist. Auch wenn es richtig war, die Corona-Hilfszahlungen weiter zu lockern und um außerordentliche Hilfen zu ergänzen, muss jetzt gleichzeitig verhindert werden, über das Ziel hinauszuschießen. Um den absehbaren Konsolidierungsdruck in Grenzen zu halten, müssen alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, die fiskalischen Ressourcen über einen effizienteren Mitteleinsatz zu schonen. Auf die neue Bundesregierung kommen schwere Herausforderungen zu. Sie muss es letztlich schaffen, die öffentlichen Finanzen wieder auf ein tragfähiges Fundament zu stellen, ohne dabei der Wirtschaft über noch höhere Steuer- und Beitragsbelastungen die Luft zum Atmen zu nehmen. Ein großer Kassensturz nach der Bundestagswahl im nächsten Herbst wird wohl unausweichlich sein. [mehr]
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26. November 2020
Die Evolution hat uns Menschen schlecht dafür ausgestattet, mit Gefahren umzugehen, die wir nicht unmittelbar durch unsere Sinne wahrnehmen. Stefan Schneider, Chefvolkswirt für Deutschland, erklärt, warum es für die Politik extrem schwer ist, ihre Entscheidungen und Maßnahmen den sogenannten Corona-Skeptikern zu vermitteln und sie zu sozial verantwortlichem Verhalten zu bewegen. Eine neue Deutsche Bank-Umfrage zeigt glücklicherweise, dass der überwiegende Teil der Bevölkerung die politischen Maßnahmen in Deutschland zur Eindämmung und Bewältigung der Krise für mehr oder weniger adäquat hält. Allerdings dürfe es eher unwahrscheinlich sein, dass sogar Corona-Skeptiker irgendwann ihre Einschätzungen revidieren werden.
Dies ist die gekürzte Aufzeichnung des Beitrags von Stefan Schneider anlässlich der Vorstellung der neuen Umfrage.
https://www.db.com/newsroom_news/2020/deutsche-bank-studie-de-11717.htm [mehr]
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23. November 2020
Um einen drohenden Wirtschaftskollaps in der Corona-Krise abzuwenden, musste der deutsche Staat im Frühjahr in Windeseile riesige Rettungs- und Hilfspakete schnüren. Tatsächlich lagen die Mittelabflüsse bei den Sofort- bzw. Überbrückungshilfen bisher deutlich unter den Erwartungen, sodass die dafür budgetierten Haushaltsmittel nicht annähernd ausgeschöpft wurden. Angesichts des November-Teillockdowns hat die Regierung beschlossen, die Dosis der staatlichen Hilfen weiter zu erhöhen. So könnte schließlich auch bei den vielen kleinen und mittleren Betrieben sowie den Soloselbstständigen aus dem dort vielfach wahrgenommenen Wümms’chen noch ein kräftiger Wumms werden. Die im weiteren Krisenverlauf bereitgestellten Hilfen sollten weiterhin strikt an den Punkten Notwendigkeit, Zielgenauigkeit und Angemessenheit ausgerichtet werden, da die fiskalischen Ressourcen endlich sind und der Staat keine Vollkaskoversicherung sein kann. [mehr]
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6. November 2020
Die Unternehmen in Deutschland und insbesondere KMUs sind mit Blick auf ihre Finanzierung widerstandsfähiger geworden, was ihnen helfen sollte, den Corona-Schock zu überstehen. Auch die Finanzierungsbedingungen sind weiterhin günstig: Banken haben die Kreditvergabestandards kaum verschärft, die Regierung hat beispiellose Kreditgarantien gewährt und die EZB kauft eifrig Unternehmensanleihen. Trotzdem werden die Unternehmensinsolvenzen infolge der schweren Rezession zunehmen. Da die Bundesregierung vorübergehend die Insolvenzantragspflicht für Unternehmen ausgesetzt hat, sind die Insolvenzzahlen bisher weiter gesunken. Aber das dürfte sich bald ändern. Steigende Kreditausfälle werden erhebliche Auswirkungen auf die deutschen Banken haben, die bereits jetzt gezeichnet sind von Jahren mit Nullzinsen und niedrigem strukturellem Wachstum. Die Kreditrisikovorsorge wird sich nun möglicherweise verdreifachen, sodass die Bankenbranche dieses Jahr wahrscheinlich einen Nettoverlust verzeichnen wird. [mehr]
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6. November 2020
Die Warnungen vor Engpässen in deutschen Krankenhäusern werden angesichts steigender COVID-19-Fallzahlen lauter. Zwar dürften auch 25.000 Neuinfektionen pro Tag zu verkraften sein. Regional könnte qualifiziertes Personal aber zum Knappheitsfaktor werden. Wie im Frühjahr sollten die Krankenhäuser in Regionen mit intensivem Infektionsgeschehen damit beginnen, freie Kapazitäten vorzuhalten und – falls notwendig – nicht notwendige OPs verschieben. Dafür bedarf es wieder einer Entschädigung durch den Staat. [mehr]
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4. November 2020
Der Blick in den Rückspiegel zeigt in Deutschland überraschende Q3 BIP-Stärke, aber Hindernisse direkt vor der Haube. Vom Lockdown im November sind direkt lediglich rund 2% der Bruttowertschöpfung betroffen. Zusammen mit indirekten Effekten dürfte dies wohl zu einer BIP-Kontraktion um rund ½% in Q4 führen, falls die Einschränkungen Ende November wieder vollständig aufgehoben werden. Das deutsche Gesundheitswesen muss sich auf Engpässe vorbereiten – und mehr Schutz der Risikogruppen schaffen. Die Zahl der freien Krankenhauskapazitäten ist als Indikator ebenso wichtig wie die Neuinfektionen. Wir schätzen, dass 400.000 akut Infizierte zu deutlichen Engpässen in den Intensivstationen führen. (Außerdem in dieser Ausgabe: Inflationsausblick 2020-22, deutscher Arbeitsmarkt, Unternehmensinsolvenzen, deutsche Autoindustrie, Baukonjunktur, deutsche Corona-Politik, offene Grenzen in der EU, EZB-Geldpolitik) [mehr]
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8. Oktober 2020
After the summer break new cases have picked up strongly in most of Germany’s neighboring countries. In many cases (France, Spain, UK, Netherlands, Poland, Czech Republic), numbers are (by far) exceeding the peaks reported in spring or are back at these levels (Belgium, Austria). Various governments have introduced new measures, such as Paris shutting down parts of the hospitality and leisure sector, and Spain ordering a partial lockdown in Madrid, albeit not as encompassing as in April. In other countries, social distancing and mask-wearing rules have been tightened or are being discussed. [mehr]
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33.13.0