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  4. Ausblick Deutschland
12. August 2020
Die monatlichen Daten deuten auf eine kräftige Belebung der konjunkturellen Dynamik im Laufe des zweiten Quartals hin, was u.a. auf Aufholeffekte zurückzuführen ist. Nach dem beispiellosen BIP-Einbruch um 10,1% gg. Vq. in Q2 prognostizieren wir für Q3 bzw. Q4 ein Wachstum von 5% bzw. 2% (Markterwartungen: 5,2% bzw. 2,4%). Das BIP-Niveau vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie dürfte jedoch erst Mitte 2022 wieder erreicht werden. Angesichts der derzeit außergewöhnlich hohen Volatilität der monatlichen Daten und der Unsicherheit über den weiteren Verlauf der globalen Pandemie sind die Prognosen mit ungewöhnlich hoher Unsicherheit behaftet. (Lesen Sie außerdem in dieser Ausgabe: Merkels Stärke könnte eine Last für ihre potenziellen Nachfolger werden.) [mehr]
Microsoft Word - AD_2020.08_SA.docx Ausblick Deutschland    Die monatlichen Daten deuten auf eine kräftige Belebung der konjunkturellen Dynamik im Laufe des zweiten Quartals hin, was u.a. auf Aufholeffekte zurück zuführen ist. Nach dem beispiellosen BIP-Einbruch um 10,1% gg. Vq. in Q2 prognostizieren wir für Q3 bzw. Q4 ein Wachstum von 5% bzw. 2% (Markter wartungen: 5,2% bzw. 2,4%). Der Anstieg der Corona-Infektionsraten in Deutschland und anderen Ländern gibt zwar Anlass zur Sorge, ist jedoch noch nicht alarmierend. Aus saisonalen Gründen werden die Infektionsraten voraus sichtlich aber bis zum Frühjahr 2021 hoch bleiben. Wir gehen davon aus, dass ab Mitte 2021 flächendeckend eine Impfung verfügbar sein wird, was der Kon junktur in der zweiten Jahreshälfte 2021 zusätzliche Impulse verleihen sollte . Für das laufende Jahr prognostizieren wir für Deutschland eine BIP-Kontraktion um 6,4% gg. Vj. (Anfang Mai hatten wir noch -9% erwartet) und für 2021 eine Expansion um 4%. Das BIP-Niveau vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie dürfte jedoch erst Mitte 2022 wieder erreicht werden. Angesichts der derzeit au ßergewöhnlich hohen Volatilität der monatlichen Daten und der Unsicherheit über den weiteren Verlauf der globalen Pandemie sind die Prognosen mit unge wöhnlich hoher Unsicherheit behaftet. Bundeskanzlerin Merkel nutzte ihre starke Position sowie Deutschlands wirt schaftliches und politisches Gewicht, um zu helfen, eine Einigung über das EU Budget und den Aufbaufonds auszuhandeln. Während der deutschen EU Ratspräsidentschaft bis Ende Dezember dürfte sie weiterhin damit beschäftigt sein, europäische Angelegenheiten zu lenken. Im Vorfeld des Parteitages am 3.-5. Dezember verstärken die Kandidaten aus dem konservativen Lager ihre Kampagnen für den CDU-Parteivorsitz und die Nachfolge von Merkel als CDU/CSU-Kanzler. Die Erfolgschancen der Kandida ten scheinen sich aufgrund ihres Einsatzes während der Pandemie verschoben zu haben. Die Wahrnehmung eines geschwächten Kandidatenfeldes hat Speku lationen angeheizt, dass der bayerische Ministerpräsident Söder Kanzlerkandi dat der CDU/CSU werden könnte. Jedoch wird die Entscheidung darüber wahr scheinlich nicht vor dem nächsten Jahr fallen. SPD überrascht mit frühzeitiger Nominierung von Finanzminister Olaf Scholz zum Kanzlerkandidaten für 2021. Ende 2019 unterlag Scholz noch dem linksge richteten Tandem Esken und Walter-Borjans in der Wahl der SPD Parteivorsitzenden. Autoren Barbara Böttcher +49 69 910-31787 barbara.boettcher@db.com Kevin Körner +49 69 910-31718 kevin.koerner@db.com Marc Schattenberg +49 69 910-31875 marc.schattenberg@db.com Stefan Schneider +49 69 910-31790 stefan-b.schneider@db.com Editor Stefan Schneider Deutsche Bank AG Deutsche Bank Research Frankfurt am Main Deutschland E-Mail: marketing.dbr@db.com Fax: +49 69 910-31877 www.dbresearch.de DB Research Management Stefan Schneider Inhaltsverzeichnis Seite Prognosen .................................................... 2 Wie stark fällt die Erholung in Q3 aus? ........ 3 Merkels Stärke könnte eine Last für ihre potenziellen Nachfolger werden ................... 9 DB Makro-Überraschungsindex Deutschland ............................................... 16 Datenkalender ............................................ 17 Finanzmarktprognosen .............................. 18 Datenmonitor .............................................. 19 Original in engl. Sprache: 7. August 2020 12. August 2020 Wie stark fällt die Erholung in Q3 aus? Wie stark fällt die Erholung in Q3 aus? 2 | 12. August 2020 Ausblick Deutschland    Wachstum, Inflation, Leistungsbilanz, Budgetsaldo DX BIP-Wachstum Inflation* Leistungsbilanzsaldo Budgetsaldo in % gg. Vj. in % gg. Vj. in % des BIP in % des BIP 2019 2020P 2021P 2019 2020P 2021P 2019 2020P 2021P 2019 2020P 2021P Euroland 1,3 -8,6 4,6 1,2 0,3 0,8 Deutschland 0,6 -6,4 4,0 1,4 0,4 1,1 Frankreich 1,5 -11,0 6,4 1,3 Italien 0,3 -11,0 3,4 0,6 Spanien 2,0 -13,7 5,5 0,8 Niederlande Belgien Österreich Finnland Griechenland Portugal Irland Großbritannien 1,5 -11,5 3,7 1,8 0,6 1,6 -2,5 -18,6 -7,8 Dänemark Norwegen Schweden Schweiz Tschech. Rep. Ungarn Polen USA 2,2 -5,2 3,1 1,8 1,0 1,3 -2,3 -3,1 -3,5 -4,6 -23,2 -11,5 Japan 0,7 -6,4 1,6 0,5 0,1 0,6 3,6 2,2 1,7 -4,1 -15,0 -10,2 China 6,1 1,6 8,8 0,8 3,0 2,3 1,0 -4,9 Welt 3,0 -4,5 5,4 2,5 2,6 2,6 *Inflationsdaten für EU-Länder basieren auf harmonisierten Verbraucherpreisindizes. Dies kann zu Diskrepanzen zu anderen DB Publikationen führen. Quellen: Nationale Behörden, Nationale Zentralbanken, Deutsche Bank Prognosen Deutschland: BIP-Wachstum nach Komponenten, % gg.Vq., Jahresdaten % gg.Vj. 2020 2021 2018 2019 2020P 2021P Q1 Q2 Q3P Q4P Q1P Q2P Q3P Q4P BIP 1,5 0,6 -6,4 4,0 -2,0 -10,1 5,0 2,0 1,0 0,7 1,6 1,6 Privater Konsum 1,3 1,6 -3,2 Staatsausgaben 1,4 2,7 0,2 Anlageinvestitionen 3,5 2,6 -0,2 Ausrüstungen 4,4 0,6 -6,9 Bau 2,5 3,8 4,1 Lager, %-Punkte 0,3 -0,8 -0,1 Exporte 2,1 1,0 -3,1 Importe 3,6 2,5 -1,6 Nettoexport, %-Punkte -0,4 -0,6 -0,5 Konsumentenpreise (HVPI) 1,7 1,4 0,4 1,1 Arbeitslosenquote, % 5,2 5,0 6,2 6,6 Industrieproduktion* 1,1 -4,2 Budgetsaldo, % BIP 1,9 1,5 Öffentlicher Schuldenstand, % BIP 61,9 59,8 Leistungsbilanzsaldo, % BIP 7,4 7,8 Leistungsbilanzsaldo, EUR Mrd. 241,4 267,1 * Verarbeitendes Gewerbe (NACE C) Quellen: Statistisches Bundesamt, Deutsche Bundesbank, Arbeitsagentur, Deutsche Bank Research Wie stark fällt die Erholung in Q3 aus? 3 | 12. August 2020 Ausblick Deutschland    Wie stark fällt die Erholung in Q3 aus? - Die monatlichen Daten deuten auf eine kräftige Belebung der konjunkturel len Dynamik im Laufe des zweiten Quartals hin, was u.a. auf Aufholeffekte zurückzuführen ist. Nach dem beispiellosen BIP-Einbruch um 10,1% gg. Vq. in Q2 prognostizieren wir für Q3 bzw. Q4 ein Wachstum von 5% bzw. 2% (Markterwartungen: 5,2% bzw. 2,4%). - Der Anstieg der Corona-Infektionsraten in Deutschland und anderen Län dern gibt zwar Anlass zur Sorge, ist jedoch noch nicht alarmierend. Aus sai sonalen Gründen werden die Infektionsraten voraussichtlich aber bis zum Frühjahr 2021 hoch bleiben. Wir gehen davon aus, dass ab Mitte 2021 flä chendeckend eine Impfung verfügbar ist, was der Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte 2021 zusätzliche Impulse verleihen sollte. - Für das laufende Jahr prognostizieren wir für Deutschland eine BIP Kontraktion um 6,4% gg. Vj. (Anfang Mai hatten wir noch -9% erwartet) und für 2021 eine Expansion um 4%. Das BIP-Niveau vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie dürfte jedoch erst Mitte 2022 wieder erreicht werden. An gesichts der derzeit außergewöhnlich hohen Volatilität der monatlichen Da ten und der Unsicherheit über den weiteren Verlauf der globalen Pandemie sind die Prognosen mit ungewöhnlich hoher Unsicherheit behaftet. Konjunkturelle Dynamik hat sich im Laufe von Q2 trotz der Rekord kontraktion des BIP beschleunigt Das BIP brach in Q2 zwar so stark wie nie zuvor ein, nämlich um 10,1% gg. Vq., aber die Kontraktion war geringer als von uns Anfang Mai befürchtet. Die Daten zu den Einzelhandelsumsätzen und der Industrieproduktion im Mai und Juni sprechen dafür, dass es nach der Beendigung der meisten Lockdown-Maßnah men im Mai zu einer kräftiger als erwarteten Erholung kam. Diese Dynamik dürfte in Q3 nicht anhalten. Erstens spiegeln die monatlichen Daten gewisse Aufholeffekte wider, die wahrscheinlich zu einem Überschießen geführt haben. Dies zeigt sich vor allem bei den Einzelhandelsumsätzen. Hier rechnen wir trotz der Senkung des Mehrwertsteuersatzes zum 1. Juli mit einem Rücksetzer um 3%-Punkte Zweitens ist die Pandemie noch lange nicht vorüber. Die Infektions raten dürften in H2 aus saisonalen Gründen und der Tatsache, dass Teile der Gesellschaft unvorsichtiger werden, voraussichtlich hoch bleiben. 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug AT FR DE IT ES UK US Strenge staatlicher Eindämmungsmaßnahmen (100 = strengstmögliche Maßnahmen) 1 Index, täglich Quelle: Oxford COVID-19 Government Response Tracker Wie stark fällt die Erholung in Q3 aus? 4 | 12. August 2020 Ausblick Deutschland    Nichtsdestotrotz rechnen wir für Q3 mit einem BIP-Wachstum von 5% gg. Vq. Möglicherweise fallen die Wachstumsraten sogar höher aus, wenn die Auswir kungen der beiden oben angeführten Faktoren schwächer ausfallen. Globales Umfeld verbessert sich etwas rascher als erwartet In Q2 brach das BIP in nahezu allen wichtigen Volkswirtschaften stärker denn je gegenüber dem Vorquartal ein; das Ausmaß reichte von -18,5% in Spanien bis -9,5% in den USA. China stellte mit einem Wachstum von 11,5% die große Aus nahme dar. Korea und Taiwan, die mit der Pandemie sehr gut umgegangen sind, konnten die BIP-Rückgänge auf 3,3% bzw. 2,3% begrenzen. Im Juli lagen der globale Einkaufsmanagerindex PMI Composite bzw. der globale PMI Index für das Verarbeitende Gewerbe mit 50,8 bzw. 50,3 Punkten wieder über der Ex pansionsschwelle von 50, nachdem sie im April noch auf Allzeittiefs von 26,2 bzw. 39,6 notiert hatten. Der Index der Exportneuaufträge (46,9) erholt sich trotz der überraschend günstigen Entwicklung der chinesischen Exporte (die im Juli erneut um 7,2% anstiegen) langsamer. Die meisten Asean-Länder verzeichne ten einen ähnlichen, wenn auch schwächer ausgeprägten Verlauf. Insgesamt dürfte sich der Welthandel (der laut CPB im Mai um 17,7% gg. Vj. einbrach) langsamer erholen, da die Auswirkungen der Corona-Pandemie regional unter schiedlich sind und sich auch der Konflikt zwischen den USA und China zuletzt wieder verschärft hat sowie das Risiko weiterer Brexit-bedingter Turbulenzen zunimmt, wenngleich wir nach wie vor davon ausgehen, dass ein „No-Deal" Brexit vermieden werden kann. Da der BIP-Einbruch in Q2 in den meisten Ländern etwas geringer ausfiel als wir Anfang Mai erwartet hatten, haben wir für viele Regionen der Welt unsere Wachstumsprognosen für das Jahr 2020 nach oben korrigiert. Nunmehr erwar ten wir für das laufende Jahr nur noch ein Schrumpfen der Weltwirtschaft um etwa 4 ½%, damit ist der Ausblick um rund 1 ½%-Punkte günstiger als noch vor drei Monaten. Aufgrund der rascheren Erholung in diesem Jahr fällt unsere Wachstumsprognose für das erste Halbjahr 2021 etwas schwächer aus. Dazu trägt auch bei, dass sich das Virus in den USA überraschend dauerhaft festsetzt und die Infektionsraten im Winter wahrscheinlich weltweit höher ausfallen wer den. Wir rechnen jedoch damit, dass Mitte des kommenden Jahres eine Imp fung flächendeckend verfügbar ist. Dies sollte die Aussichten für die zweite Jah reshälfte 2021 verbessern, sodass wir an unserer Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft im Gesamtjahr 2021 (rund 5%) festhalten. Im weiteren Ver lauf dürfte sich das Wachstum der Weltwirtschaft allmählich verlangsamen, aber über der Trendrate verharren, und die Arbeitslosenquoten dürften bis 2024/25 wieder auf den Vor-Pandemie-Stand zurückkehren. Die Trend- bzw. Potenzial wachstumsraten werden in den kommenden Jahren voraussichtlich etwas nied riger liegen als vor dem Corona-Ausbruch. Gründe sind die demografische Ent wicklung (die alternde Bevölkerung dämpft das Wachstum der Erwerbsbevölke rung), die langfristigen Auswirkungen der Corona-Pandemie, die Rückführung fiskalischer Stützungsmaßnahmen und die Neustrukturierung der Lieferketten -20 -15 -10 -5 0 5 10 15 CN KR ID CZ US DE AT CA BE IT FR PT MX ES % gg.Vq., sb. BIP-Wachstumsrate Q2 2020 ausgewählter Länder 2 Quelle: OECD, 6. August 2020 -30 -20 -10 0 10 20 US FR CH UK IT AT PL ES CZ HU RU JP TR BR ZA % gg.Vj . Deutschlands wichtigste Exportziele (Juni 2020) 3 Quelle: Statistisches Bundesamt Wie stark fällt die Erholung in Q3 aus? 5 | 12. August 2020 Ausblick Deutschland    angesichts anhaltender globaler Spannungen in der Handelspolitik. Längerfristig könnte die Abschwächung sogar noch stärker ausfallen; allerdings ist inzwi schen ein Innovationsboom im Grunde überfällig, der das Produktivitätswachs tum steigern sollte. Aktuelle Pandemiesituation und Annahmen - Impfstoff bis Mitte 2021 verfügbar Weltweit infizieren sich nach wie vor rund 250.000 Menschen pro Tag mit Corona. Insgesamt wurden 19,1 Millionen Fälle und über 700.000 auf das Virus zurückzuführende Todesfälle bestätigt. In Ländern, die sich zuletzt zu intensiven Infektionsherden entwickelt hatten (z.B. USA, Brasilien, Indien oder Russland), scheint der Anstieg der Neuinfektionen zuletzt unverändert geblieben zu sein oder leicht zu sinken. Dagegen ist sie in einigen europäischen Ländern wie Po len, Spanien, den Niederlanden, Belgien und Rumänien zuletzt wieder angestie gen. Und in manchen Ländern (Israel, Australien) scheint eine „zweite Welle" eingesetzt zu haben. In mehreren Ländern zeigen die jüngsten Rückschläge im Kampf gegen die Corona-Pandemie, dass die Herausforderungen kurzfristig nach wie vor beträchtlich sind. Dies gilt insbesondere für den kommenden Win ter, bevor eine Impfung flächendeckend verfügbar ist. In Deutschland hat sich die Zahl der Neuinfektionen von einem Tiefstand bei rund 350 Mitte Juli inzwischen wieder auf rund 750 pro Tag erhöht (gleitender 7 Tages-Durchschnitt). Zum Vergleich: Auf dem Höhepunkt der Pandemie Anfang April wurden täglich rund 5.500 Neuinfektionen verzeichnet. Der Anstieg der In fektionszahlen ist zum Teil auf eine größere Zahl von Tests zurückzuführen. Neuinfektionen werden zum einen aus bestimmten Umfeldern gemeldet (Höfe, Pflegeheime und Flüchtlingsunterkünfte), zum anderen aber verbreitet sich das Virus auch auf breiterer Basis, z.B., weil Menschen aus dem Auslandsurlaub zu rückkommen und die Vorgaben zur sozialen Distanzierung nicht mehr so sorg fältig beachtet werden (Feiern, religiöse Veranstaltungen). Die Zahl der Land kreise, in denen in der vergangenen Woche keine Neuinfektionen verzeichnet wurden, ist von knapp 150 Anfang Juni auf 65 zurückgegangen. Wenn nun Tests für Rückkehrer aus den meisten Nicht-EU-Ländern obligato risch werden, dürfte die Zahl der Neuinfektionen weiter ansteigen. Zudem wer den die Neuinfektionszahlen im Herbst und Winter voraussichtlich hoch bleiben. Forschungsergebnissen zufolge überlebt das Virus bei kälteren Temperaturen länger und kann sich leichter verbreiten, wenn sich die Menschen mehr in ge schlossenen Räumen aufhalten und ihre Widerstandskraft aus saisonalen Grün den geschwächt ist. Welche Folgen die Rückkehr zum Regelunterricht an den Schulen nach den Sommerferien hat, wird genau verfolgt werden, wenngleich dieser Schritt Studien zufolge nicht zu einem Anstieg der Infektionsraten führen sollte. Bei einem eher normalen Verlauf der Grippesaison dürften sich relativ viele Patienten mit nicht eindeutigen Symptomen selbst isolieren. In unserem Basisszenario gehen wir lediglich von lokalen und vorübergehenden Beschrän kungen aus. Die freiwillige soziale Distanzierung dürfte jedoch bei höheren An steckungsraten zunehmen. Insgesamt fielen die Nachrichten zur Impfstoffentwicklung bisher günstig aus. Anfang Mai gingen wir implizit davon aus, dass eine wirksame Impfung weltweit erst Ende des kommenden Jahres verfügbar sein dürfte. Inzwischen befinden sich jedoch mehrere Impfstoffkandidaten bereits in der dritten Testphase, und die Produktion wurde aufgenommen. Dementsprechend könnte der Impfstoff bereits bis zu sechs Monate früher zur Verfügung stehen. Wir gehen jetzt davon aus, dass ein effektiver Impfstoff spätestens Mitte 2021 flächendeckend verfüg bar ist. Gleichwohl ist weder auszuschließen, dass dies bereits früher der Fall, noch dass dies mehr Zeit in Anspruch nehmen wird. 0 50 100 150 200 250 300 350 Mrz 20 Apr 20 Mai 20 Jun 20 Jul 20 Aug 20 DE FR IT ES UK Kumulierte bestätigte COVID-19-Fälle, '000 Kontinentaleuropa: Erneut Beschleunigung der Neuinfektionen 4 Quelle: WHO 0 500 1.000 1.500 2.000 2.500 3.000 3.500 4.000 4.500 5.000 Mrz 20 Mai 20 Jul 20 Anhaltende Zunahme von Neuinfektionen in den USA 5 Kumulierte bestätigte COVID-19-Fälle, '000 Quelle: WHO Wie stark fällt die Erholung in Q3 aus? 6 | 12. August 2020 Ausblick Deutschland    BIP in Q2: Bisher ungekannte Einbrüche, die aber nicht so tief wie erwartet ausfielen Mit -10,1% gg. Vq. wurde in Q2 zwar die bei Weitem stärkste BIP-Kontraktion seit Beginn der Quartalsdatenreihe im Jahr 1970 verzeichnet, aber sie fiel gerin ger aus als wir Anfang Mai prognostiziert hatten (-14%). Ende Juni wiesen wir in unserer Einschätzung klar auf „Aufwärtsrisiken" hin und schrieben, unsere Prog nose von -14% sei angesichts der Hochfrequenzdaten etwas zu pessimistisch. 1 Laut den zusammen mit der Vorabschätzung veröffentlichten Erläuterungen des Statistischen Bundesamts gingen alle Nachfragekomponenten mit Ausnahme des Staatskonsums kräftig zurück. Das BIP brach um 11,7% gg. Vj. ein, also deutlich stärker als in Q2 2009 (-7,9%). Das Statistische Bundesamt veröffent licht am 25. August detailliertere Zahlen. Es hat bereits gewarnt, dass es auf grund der massiven Unsicherheiten im Zuge der Corona-Pandemie zu größeren Revisionen als sonst kommen könne. Da die Produktions- und Exportdaten für Juni in etwa den Erwartungen entsprachen, dürften die Risiken jedoch relativ begrenzt sein. Das besser als erwartete Ergebnis für Q2 ist in hohem Maße auf den unerwartet kräftigen Aufholeffekt beim privaten Konsum zurückzuführen. Nach einem Rück gang um insgesamt 8,6% im März und April schnellten die Einzelhandelsum sätze im Mai um 12,7% gg. Vm. in die Höhe. Auch nach einem moderaten Rückgang um 1,6% gg. Vm. im Juni lag das Indexniveau noch um knapp 5% über dem Durchschnittswert für 2019. Mögliche Verschiebungen von Großan schaffungen aufgrund der Mehrwertsteuersenkung um 3%-Punkte ab Juli waren in den Umsatzdaten nicht zu erkennen (mit -5,9% gg. Vm. fand der stärkste Um satzrückgang bei Lebensmitteln, Getränken und Tabak statt). Die Daten für das Verarbeitende Gewerbe wurden im Juni in vergleichbarer Weise durch die Nor malisierung im Autosektor nach oben getrieben. Dort schnellte der Produktions ausstoß um 54,7% gg. Vm. in die Höhe, wofür wahrscheinlich Anreizprogramme in wichtigen Märkten eine Rolle spielten. Die Auftragseingänge stiegen im Juni um 66,5% an, weshalb wir langsamere Produktionssteigerungen in den kom menden Monaten erwarten. BIP in Q3: Anstieg um 5%, wobei wahrscheinlich Aufwärtsrisiken überwiegen Die Hochfrequenzdaten haben sich Anfang August weitgehend normalisiert. Seit Juli liegt der Lkw-Verkehr wieder um weniger als 5% unter dem Vor-Pande mie-Niveau. Der Individualverkehr ist wieder in etwa so intensiv wie vor dem Vi rusausbruch. Allerdings ist der Stromverbrauch nach wie vor um knapp 10% niedriger als vor einem Jahr. Die Industrieproduktion ist seit Mai wieder ange stiegen (im Mai und Juni wurde durchschnittlich ein Zuwachs um 8% verzeich net) und dürfte sich in Q3 nach dem Einbruch um 16,2% in Q2 wieder deutlich erholen. Angesichts des außerordentlich kräftigen Anstiegs der Einzelhandels umsätze im Mai und Juni, der dazu führte, dass in Q2 insgesamt nur ein gering fügiger Rückgang um 0,3% gg. Vq. zu verzeichnen war, erscheint ein Rückgang der Einzelhandelsumsätze in Q3 nahezu sicher. 1 Vgl. Schneider, Stefan (et al) (2020): Allmählich aus der Konjunkturschlucht. Ausblick Deutsch land. Deutsche Bank Research. 1. Juli. 8 -8 -6 -4 -2 0 2 -8 -6 -4 -2 0 2 15 16 17 18 19 20 WAI GDP (qoq) % gg. Vq. BIP & "Weekly Activity Indicator" 6 Quelle: Deutsche Bundesbank 60 70 80 90 100 110 120 130 13 14 15 16 17 18 19 20 Produktion Auslandsaufträge Einzelhandelsumsätze Monatsindikatoren deutscher Konjunktur 7 2010=100 Quellen: Deutsche Bundesbank, Statistisches Bundesamt -35 -25 -15 -5 5 15 95 96 97 98 99 100 101 102 103 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Frühindikator für globale Industrieproduktion Auftragseingang aus dem Ausland (Kern, 3Mav, rechts) Quelle: Deutsche Bundesbank Frühindikator globale Industrieproduktion & Auslandsorders Index (>100 = Expansion) Index % gg. Vj. Wie stark fällt die Erholung in Q3 aus? 7 | 12. August 2020 Ausblick Deutschland    Risiken im Winterhalbjahr - BIP-Anstieg im Jahr 2021 voraussicht lich um etwa 4% Die kräftige Dynamik bei Anlagegütern - auch ohne Autos schnellten die In landsaufträge im Juni um 64,4% gg. Vm. bzw. 21,4% gg. Vj. in die Höhe - deu tet darauf hin, dass sich die Stimmung im Unternehmenssektor jedenfalls bisher rascher erholt als wir erwartet hatten. Allerdings könnten steigende Infektionsra ten die Zuversicht in den kommenden Monaten dämpfen. Zudem dürfte die Zahl von Insolvenzen bei kleineren Unternehmen nach dem bisher geplanten Auslaufen des Insolvenzmoratoriums Ende September deutlich ansteigen. Die Bundesjustizministerin Christine Lambrecht hat den Vorschlag ins Spiel ge bracht, diese Frist nun bis März 2021 zu verlängern. Aufgrund des bisherigen Moratoriums ging die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im April um beachtli che 13,3% und sogar im Mai noch um 9,9% gg. Vj zurück. Ein deutlicher An stieg der Insolvenzen dürfte sich auch in den Arbeitslosenzahlen für Q4 nieder schlagen. Wenn die Impulse aufgrund des Nachfragestaus abklingen, dürften sich die Quartalswachstumsraten im Winterhalbjahr verlangsamen. Falls tat sächlich wie von uns erwartet bis Mitte 2021 ein Impfstoff flächendeckend ver fügbar ist, sollte dies der Konjunktur in Deutschland und weltweit einen beträcht lichen Schub geben, sodass das BIP in Deutschland nach einem Rückgang um 6,4% im Jahr 2020 im Folgejahr wieder um rund 4% ansteigen könnte. Anstieg der Arbeitslosigkeit bis ins Jahr 2021 hinein Der massive BIP-Einbruch in Q2 hat auch Spuren am deutschen Arbeitsmarkt hinterlassen. Saisonbereinigt stieg die Zahl der Arbeitslosen in Q2 auf 2,8 Millio nen (+548.000) an, ging aber im Juli um 18.000 gg. Vm. zurück. Die Arbeitslo senquote kletterte von 5% in Q1 auf 6,2%. Die Bundesagentur für Arbeit hat an hand der nicht bereinigten monatlichen Zahlen berechnet, dass im Juli wegen Corona 635.000 mehr Menschen als im Vorjahr arbeitslos waren. Dies ent spricht einem Anstieg um rund 28%. Dieser Anstieg ist in etwa zu gleichen Tei len darauf zurückzuführen, dass sich mehr abhängig Beschäftigte und Selbst -100 -80 -60 -40 -20 0 20 40 60 1. Mrz 18. Mrz 4. Apr 21. Apr 8. Mai 25. Mai 11. Jun 28. Jun 15. Jul 1. Aug Einzelhandel Lebensmittelläden/Apotheken Bahnhöfe Arbeitsstätten Wohnung %, Änderungen der Mobilität in Deutschland im Vergleich zu 2019 Google Mobilitäts-Index 9 Quelle: Apple mobility reports 1.000k 1.100k 1.200k 1.300k 1.400k 1.500k 1.600k Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul 2019 2020 MWh, gleit. 7-Tages-Durchschnitt Tatsächlicher Strombedarf 10 Quellen: Bundesnetzagentur, Deutsche Bank Research 90 95 100 105 110 115 120 Jan-Juli 2019 Jan-Juli 2020 Lkw-Maut-Fahrleistungsindex: Die Lücke wird kleiner 11 Quelle: Statistisches Bundesamt Gleit. 7-Tages-Durchschnitt, 2015=100 -10 -8 -6 -4 -2 0 2 4 19 20 ifo PMI Comp ZEW Sentix standardisiert Deutsche Stimmungsindikatoren - Tendenz steigend 12 Quellen: Bloomberg Finance LP, ifo, IHS Markit Wie stark fällt die Erholung in Q3 aus? 8 | 12. August 2020 Ausblick Deutschland    ständige arbeitslos gemeldet haben, weniger Arbeitslose eine neue Stelle fan den, die Erleichterungen durch Arbeitsmarktmaßnahmen infolge der Pandemie geringer ausfielen und „sonstige Gründe" zum Tragen kamen. Ohne den massi ven Einsatz von Kurzarbeit wäre diese Entwicklung sicherlich noch dramatischer verlaufen. Vorläufigen Projektionen der Bundesagentur zufolge bezogen im Mai rund 6,7 Millionen Beschäftigte Kurzarbeitergeld (April: 6,1 Millionen). Das be deutet, dass knapp 20% aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Mai in Kurzarbeit waren. Die Zahl der Kurzarbeitsmeldungen erreichte im April bei 8,02 Millionen ihren Höchststand. Im Juli gingen bis zum 26. des Monats nur noch 190.000 Neuanträge ein. Knapp 30% davon entfielen auf die Sektoren Ma schinenbau, Metallindustrie und Automobilindustrie. Dass die Wirtschaft die Talsohle überwunden hat, spiegeln die Frühindikatoren für den Arbeitsmarkt wider (IAB-Arbeitsmarktbarometer und ifo-Beschäftigungs barometer). Dennoch spricht derzeit mehr für eine Stabilisierung als für eine Ex pansion. Insbesondere in der Industrie ist mit einem weiteren Stellenabbau zu rechnen. In H1 fiel der Anstieg der Arbeitslosenzahlen jedoch schwächer als erwartet aus, weil die wirtschaftliche Entwicklung nicht ganz so schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde wie von uns erwartet. Angesichts der Aufwärtskorrektur unserer BIP-Prognose für 2020 und der bisherigen Arbeitsmarktentwicklung rechnen wir jetzt mit einer Arbeitslosenquote von 6,2% für das laufende Jahr (zuvor: 6,6%). Im Jahr 2021 dürfte die Quote auf 6,6% ansteigen (zuvor: 6,4%). Der Corona Schock dürfte längerfristige und damit auch strukturellere Folgen haben als ur sprünglich angenommen; die Unternehmen werden wahrscheinlich trotz der Kurzarbeit Mitarbeiter entlassen müssen. Davon könnten z.B. Zeitarbeiter be troffen sein, die bisher noch in Kurzarbeit sind. Zahlreiche Unternehmensmittei lungen deuten bereits in diese Richtung, z.B. in der Automobilindustrie oder der Luftfahrt. Außerdem dürfte es vielen Berufsanfängern schwer fallen, eine Stelle zu finden, weshalb sie sich wohl arbeitslos melden werden. Da Unternehmen in einem anhaltend unsicheren Umfeld wahrscheinlich nicht unbedingt neue Mitar beiter einstellen, rechnen wir nur mit einer vergleichsweise moderaten Dämp fung der Arbeitslosigkeit aus dieser Richtung. Falls ein wirksamer Corona-Impf stoff verfügbar wäre, bestünden natürlich nennenswerte Aufwärtsrisiken für diese Prognose. In einem solchen Fall könnten wieder stärker arbeitsmarktpoliti sche Maßnahmen eingesetzt werden. Personen, die an Ausbildungs- oder Um schulungsmaßnahmen der Arbeitsämter teilnehmen, werden dann nicht mehr als arbeitslos geführt. Aus heutiger Sicht könnte die Zahl der Arbeitslosen dadurch um gut 250.000 sinken. Stefan Schneider (+49 69 910-31790, stefan-b.schneider@db.com) Marc Schattenberg (+49 69 910-31875, marc.schattenberg@db.com) -700 -500 -300 -100 100 300 500 700 14 15 16 17 18 19 20 Differenz Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Erwerbstätige Corona-Pandemie bringt Beschäftigungsaufbau zum Erliegen 14 Veränderung gg. Vj., '000 Personen Quellen: Bundesagentur für Arbeit, Statistisches Bundesamt, Deutsche Bank Research -5 -4 -3 -2 -1 0 1 2 16 17 18 19 20 IAB-Arbeitsmarktbarometer (Komponente A: Arbeitslosigkeit) ifo-Beschäftigungsbarometer PMI Beschäftigungskomponente PMI Industrie Beschäftigungskomp. Standardisierte Werte Quellen: Bundesagentur für Arbeit, ifo, IAB, IHS Markit Arbeitsmarktindikatoren: Allgemeine Stabilisierung, Industrie weiter schwach 15 4,5 5,0 5,5 6,0 6,5 7,0 7,5 300 400 500 600 700 800 900 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Offene Stellen (links) Arbeitslosenquote (rechts) Quelle: Bundesagentur für Arbeit Tsd. Quote Corona zeigt am Arbeitsmarkt bereits seit April deutliche Auswirkungen 13 Wie stark fällt die Erholung in Q3 aus? 9 | 12. August 2020 Ausblick Deutschland    Merkels Stärke könnte eine Last für ihre potenziellen Nachfolger werden - Bundeskanzlerin Merkel nutzte ihre starke Position sowie Deutschlands wirtschaftliches und politisches Gewicht, um zu helfen, eine Einigung über das EU-Budget und den Aufbaufonds auszuhandeln. Während der deut schen EU-Ratspräsidentschaft bis Ende Dezember dürfte sie weiterhin da mit beschäftigt sein, europäische Angelegenheiten zu lenken. - Im Vorfeld des Parteitages am 3.-5. Dezember verstärken die Kandidaten aus dem konservativen Lager ihre Kampagnen für den CDU-Parteivorsitz und die Nachfolge von Merkel als CDU/CSU-Kanzler. Die Erfolgschancen der Kandidaten scheinen sich aufgrund ihres Einsatzes während der Pande mie verschoben zu haben. - Eine zentrale Frage wird sein, ob sich die CDU und ihre potenziellen neuen Führungskräfte von Merkel zu emanzipieren versuchen. Wenn überhaupt opportun, so dürfte dies zunehmend schwierig geworden sein angesichts der Beliebtheit Merkels, die die Umfragewerte für die Konservativen wäh rend der Pandemie in die Höhe getrieben hat. - Die Wahrnehmung eines geschwächten Kandidatenfeldes hat Spekulatio nen angeheizt, dass der bayerische Ministerpräsident Söder Kanzlerkandi dat der CDU/CSU werden könnte. Jedoch wird die Entscheidung darüber wahrscheinlich nicht vor dem nächsten Jahr fallen. - SPD überrascht mit frühzeitiger Nominierung von Finanzminister Olaf Scholz als Kanzlerkandidat für 2021. Ende 2019 unterlag Scholz noch dem linksgerichteten Tandem Esken und Walter-Borjans bei der Wahl der SPD Parteivorsitzenden. Wie allgemein erwartet, investiert Merkel auf den letzten Metern ihrer Kanzler schaft ihr politisches Kapital in Themen über die Innenpolitik hinaus. Insbeson dere setzte sie ihre hohe Beliebtheit zuhause für europäische (und internatio nale) Angelegenheit ein - und wird dies wahrscheinlich fortsetzen. Zusammen mit dem französischen Präsidenten Macron war sie die entscheidende Figur, die den Kompromiss für das mehrjährige EU-Budget und den Aufbaufonds voran trieb und mit der deutsch-französischen Initiative vom Mai dazu den Grundstein legte. Die deutsche Bevölkerung hat gemischte Gefühle gegenüber dem verein barten Paket, welches der EU erstmals erlaubt, umfangreiche Schulden aufzu nehmen, um Zuschüsse an die von der Krise am stärksten betroffenen Mitglied staaten zu finanzieren. Dennoch bleiben Merkels Zustimmungswerte hoch. Sie sind in den letzten Monaten vor allem dank der Bewältigung der Corona-Krise auf über 70% gestiegen (Deutschlandtrend). In einer kürzlich erfolgten „Elite Umfrage" bewerten 91% der befragten Führungskräfte aus Wirtschaft und Politik Merkels politische Arbeit als Erfolg (siehe Grafik 16, Allensbach, FAZ, 27. Juli). Im allgemeinen Beliebtheitsranking der wichtigsten Politiker hebt sich Merkel deutlich von anderen CDU-Spitzenpolitikern ab, auch von den Kandidaten für den CDU-Parteivorsitz (siehe Grafik 17). Einzig der bayerische Ministerpräsi dent Söder (CSU) erfreut sich ähnlich guter Zustimmungswerte. Die neue Zunei gung der Deutschen zu Kanzlerin Merkel macht ihren Nachfolgern das Leben schwerer. Dies lässt auch weitgehend die Frage offen, wer Deutschland ab Herbst nächsten Jahres regieren wird. Verschiebungen im Kandidatenfeld? Die Pandemie und die Krisenbewältigung werfen ihre Schatten sowohl auf die Wahl des CDU-Vorsitzes als auch auf die Auswahl der vielversprechendsten Kandidaten. 91 82 81 79 34 8 17 19 19 65 0 20 40 60 80 100 Angela Merkel Olaf Scholz Jens Spahn Markus Söder Armin Laschet unentschieden Leistet weniger gute, keine gute Arbeit Leistet gute, sehr gute Arbeit Wie bewerten Sie die Arbeit politischer Leistungsträger in der Corona-Krise? (in %) Führungskräfte attestieren den meisten Spizenpolitikern gute Leistung während der Corona-Krise 16 Quelle: FAZ, 27. Juli 2020, Befragung von 523 Führungskräften aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung 2,6 1,9 1,6 1,4 1,3 1,3 1,1 0,5 0,3 -0,1 -1,2 -0,2 0,8 1,8 2,8 A. Merkel (CDU) M. Söder (CSU) O. Scholz (SPD) H. Heil (SPD) J. Spahn (CDU) R. Habeck (Grüne) P. Altmaier (CDU) H. Seehofer (CSU) A. Laschet (CDU) A. Kramp Karrenbauer (CDU) Quelle: Forschungsgruppe Wahlen Politbarometer Juli 2020 „Was halten Sie von?...", Skala von +5 (höchste Meinung bis -5 (niedrigste Meinung) Beurteilung deutscher Spitzenpolitiker nach Sympathie und Leistung 17 Wie stark fällt die Erholung in Q3 aus? 10 | 12. August 2020 Ausblick Deutschland    Um die Entwicklungen vor Corona in Erinnerung zu rufen: Merkel gab Mitte 2018 den CDU-Vorsitz ab und betonte erneut, dass sie nach Ende der aktuellen Amtszeit nicht mehr antreten werde. Dieser Schritt sollte der Partei eine Art Neustart erlauben, nach dem heftigen Streit mit der CSU über Merkels Flücht lingspolitik, den schwachen Wahlergebnissen der CDU in ihren Hochburgen und der allgemeinen öffentlichen Wahrnehmung von Merkel als „Lame duck". Im sel ben Jahr wurde Annegret Kramp-Karrenbauer (AKK) CDU-Parteivorsitzende in einem knappen Sieg über Friedrich Merz und mit einem komfortableren Vor sprung gegenüber dem dritten Anwärter, Gesundheitsminister Jens Spahn. Je doch verhinderte die Wahl von AKK, einer engen Verbündeten von Merkel, als neue CDU-Vorsitzende nicht weitere Niederlagen in Landtagswahlen (in Ost deutschland), was zur zunehmenden Kritik an AKK beitrug. Im Februar verzich tete AKK auf ihre Ambitionen Kanzlerin zu werden und kündigte ihren Rücktritt als Parteivorsitzende an. Die Wahl eines neuen Parteivorsitzenden und potenzi ellen Kanzlerkandidaten war für April vorgesehen, wurde jedoch mehrmals ver schoben und wird nun auf dem ordentlichen Jahresparteitag am 3.-5. Dezember stattfinden. Das Kandidatenfeld hat sich gegenüber 2018 leicht verändert. Jens Spahn hat sich selbst aus dem Spiel genommen, indem er nun im Tandem mit Armin La schet, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfahlen, kandidiert. Der Bundestags abgeordnete Norbert Röttgen ist ins Rennen eingestiegen und Friedrich Merz wird erneut im Alleingang kandidieren. Während Laschet und Spahn sich im (re gionalen) Krisenmanagement beweisen mussten, haben Merz (ohne Regie rungsfunktion) und Röttgen sich in den letzten Monaten bedeckt gehalten. Nun, da die unmittelbare Bedrohung der Corona-Krise zunehmend in den Hinter grund rückt, kehren der politische Wettbewerb und die Positionskämpfe zurück. Der Wettlauf zwischen den Ministerpräsidenten über die erfolgreichste Politik und Krisenbewältigung hat auch eine strategische Dimension in Hinblick auf den Wettbewerb um die Führungsspitze. Bis zu einem gewissen Grad scheint die Krise das Kandidatenfeld generell ge schwächt zu haben. Der vormalige Favorit Laschet scheint ins Stolpern geraten zu sein. Laschet ist eine gemäßigte Stimme innerhalb der CDU, unterstützt weit gehend Merkels Linie, ist Ministerpräsident von Deutschlands bevölkerungs reichstem Bundesland und hat den Ruf, ein überzeugter Europäer zu sein (er verzichtete während der Pandemie darauf, die Grenze zu Belgien und den Nie derlanden zu schließen). Jedoch hat sein Umgang mit der Pandemie als Minis terpräsident von Nordrhein-Westfalen bei Beobachtern Fragen zu seinen Ent scheidungen ausgelöst. Medien haben sich eher kritisch über ihn geäußert, was möglicherweise Auswirkungen auf die öffentliche Wahrnehmung hat. Auch die Beliebtheit der anderen Kandidaten Röttgen und Merz hat während der Pande mie gelitten. Die Situation präsentiert sich anders für Jens Spahn, Laschets Vi zekandidat. Seine Erfolgsbilanz in der Krisenbewältigung als Gesundheitsminis ter brachte den 40-Jährigen auf Augenhöhe mit Laschet. Der noch immer ein flussreiche Wolfgang Schäuble, ehemaliger Finanzminister und aktueller Bun destagspräsident, sieht ihn als „ein herausragendes Talent in der CDU" (Die Zeit, 16. Juli). Weitere ranghohe CDU-Politiker schlagen vor, dass Spahn seine Zurückhaltung ablegen und als unabhängiger Kandidat für den Parteivorsitz und das Kanzleramt antreten solle. Darauf antwortete Spahn bisher: „Herr Laschet und ich haben entschieden, im Team ein Angebot an die Partei zu machen" (Spiegel 26. Juli). Entkoppelung des CDU-Parteivorsitzes von der CDU/CSU Kanzlerkandidatur? Üblicherweise ist der Wettbewerb um den CDU-Vorsitz auch de facto eine Vor entscheidung über die CDU/CSU-Kanzlerkandidatur. Die wahrgenommene Wie stark fällt die Erholung in Q3 aus? 11 | 12. August 2020 Ausblick Deutschland    Schwäche des CDU-Kandidatenfeldes hat jedoch in den Medien und der Politik Spekulationen über eine andere Option angeheizt: Die Entkoppelung des CDU Vorsitzes von der Unions-Kanzlerkandidatur. Im Zentrum dieser Spekulation steht Markus Söder, Ministerpräsident von Bayern und Vorsitzender der CSU. Seine Beliebtheit ist aufgrund seines Krisenmanagements gestiegen und er er reicht die zweitbesten Beliebtheitswerte hinter der Kanzlerin. Sein Auftreten während der Pandemie und die von ihm ungesetzten strengeren Maßnahmen in Bayern fanden in ganz Deutschland eine breite Unterstützung in der Öffentlich keit. In verschiedenen Umfragen sieht ihn eine (relative) Mehrheit als die beste Option für die CDU/CSU-Kanzlerkandidatur. Söder selbst hat sich bisher vage dazu geäußert, ob er ein mögliches Angebot annehmen würde; doch seine Ab lehnung ist in letzter Zeit weniger kategorisch ausgefallen. Beim CSU-Parteitag am 12. Dezember (eine Woche nach dem der CDU) muss er wahrscheinlich dazu Position beziehen. Allerdings hat er jüngst nochmals betont, dass er die Entscheidung für den Kanzlerkandidaten der Union erst im Frühjahr 2021 für sinnvoll hält. Merkel hat bisher zu ihrer Präferenz für ihren Nachfolger geschwie gen (nachdem die Positionierung von AKK nicht wie erhofft gelang). Jedoch nahm sie Söders Einladung zu einem offiziellen Besuch in Bayern an, woraus für ihn vorteilhafte Bilder entstanden, die seine Rivalen ärgern dürften. Allerdings geht es in der Politik nicht nur um Beliebtheit. Erstens bilden zwar die CDU und CSU eine gemeinsame Bundestagsfraktion, aber die CSU stellt nur ein Fünftel der Abgeordneten. CDU-Abgeordnete könnten ihre Mühe damit ha ben, einen Kandidaten von der kleineren Schwesterpartei zu akzeptieren. Zu dem ist die historische Erfahrung mit Unions-Kanzlerkandidaten von der CSU nicht ermutigend. Zweimal zweifelte die CDU an den Erfolgschancen ihrer da maligen Parteivorsitzenden und beschloss, mit einem CSU-Kandidaten anzutre ten: 1979 mit Franz Josef Strauß anstelle von Helmut Kohl und 2002 mit Ed mund Stoiber anstelle von Angela Merkel. Beide Male verlor die Union die Wahl. Zweitens ist unklar, ob, wer auch immer für den CDU-Vorsitz gewählt wird, be reit sein wird, für Söder Platz zu machen. Insbesondere dürften Merz und La schet vermutlich auch wegen der Aussicht auf Deutschlands Spitzenposten nach dem Spitzenposten der Partei streben. Mit Blick auf diese Ausgangslage haben einige damit begonnen, Gesundheitsminister Spahn dazu zu ermutigen, im Alleingang und nicht im Tandem mit Laschet für den Parteivorsitz zu kandi dieren (siehe oben). Damit würde er dann gegen Laschet antreten, wenn dieser seine Kandidatur nicht zurückzöge. Dies könnte die Gelegenheit bieten, ein al ternatives Team zu bilden: Spahn und Söder - eine Kombination, die gemäß aktuellen Umfragen 49% der deutschen Bevölkerung und 66% der CDU/CSU Wählerschaft gut finden (RTL Trendbarometer, Forsa). Wir bewerten diese Op tion zurzeit als möglich, aber eher unwahrscheinlich. Mangel an heißen Themen für die parteiinternen Kampagnen der CDU-Kandidaten Vor der Corona-Pandemie wurde die Wahl des neuen CDU-Vorsitzes als Rich tungsentscheid zwischen dem konservativen und dem eher moderaten und Mitte-orientierten Merkel-Lager angesehen, sowohl bezüglich sozialer als auch wirtschaftlicher Fragen. Zumindest Letzteres dürfte vorläufig nicht länger ein hei ßes Thema sein. Die Krisenbewältigungsmaßnahmen der Regierung umfassen ein riesiges finanzpolitisches Rettungs- und Konjunkturpaket, vorwiegend finan ziert durch Schuldenaufnahme. Die Bereitschaft, dem Staat in der Wirtschaft eine größere Rolle zukommen zu lassen - inklusive Kapitalbeteiligungen an größeren und kleineren Unternehmen - macht es für alle Kandidaten schwierig, sich von diesem Ansatz zu distanzieren und ein mögliches Abrutschen in den Staatskapitalismus zu kritisieren. Wie stark fällt die Erholung in Q3 aus? 12 | 12. August 2020 Ausblick Deutschland    Bezüglich Klima- und Europapolitik unterscheiden sich die Kandidaten, zumin dest bisher, nur in Details der Umsetzung, jedoch nicht in der grundsätzlichen Ausrichtung. Merz betont für die Erreichung der Umwelt- und Klimaziele die Marktkräfte und den technologischen Fortschritt. Bei der Europapolitik hat La schet, wie erwähnt, gezeigt, dass er europäische Aspekte in seine Politikent scheidungen einbezieht. Er begrüßte das Resultat des jüngsten EU-Gipfels und betonte, dass die Einigung auf durch die Kommission ausgegebene Anleihen zeige, dass Europa während der Krise zusammenhalten kann (WELT, 21. Juli). Merz hingegen wertet die Entscheidung, der EU die Aufnahme von Schulden zu erlauben, als eine Überdehnung des EU-Vertrags (n-tv, 22. Juli). Ein „weiches" (aber emotionales) Thema, über das am Parteitag entschieden wird, ist die Einführung einer verbindlichen Frauenquote für Parteigremien und Wahllisten. Die Kandidaten haben dazu unterschiedliche Ansichten geäußert. Die Vorlage sieht eine schrittweise Umsetzung vor, mit einer Quote von 30% ab Januar 2021, 40% ab Januar 2023 und 50% ab 2025. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass unter der Gruppe der CDU-Bundestagsabgeordneten nur 21% Frauen sind - nur die AfD hat einen niedrigeren Frauenanteil (siehe Grafik 18). Die Grünen, SPD und Linken haben schon vor Jahrzenten eine Quote ein geführt. Friedrich Merz äußerte Bedenken gegenüber dem Vorschlag und kündigte an, eine Alternative zu präsentieren. Röttgen hat sich hinter den Vorschlag gestellt und Laschet hat sich bisher nicht dazu geäußert. Es ist schwierig zu beurteilen, ob dieser Schritt der CDU helfen wird, neue Wählerstimmen zu gewinnen. In ei ner Umfrage (RTL Trendbarometer) sagte eine überwältigende Mehrheit von 89%, dass das Geschlecht keinen Einfluss auf ihr Wahlverhalten hat. Schon heute ist die CDU vergleichsweise attraktiver für Wählerinnen als für Wähler (siehe Grafik 19). Jedoch bleibt abzuwarten, ob dies auch nach Merkels Abgang weiterhin gelten wird. Auf jeden Fall hat sich die CDU unter Merkel stark entlang des deutschen Zeitgeistes bewegt, was es wahrscheinlich macht, dass eine ver bindliche Quote am Parteitag angenommen wird. SPD prescht mit Nominierung voran, im Herbst werden sich auch die anderen Parteien neu positionieren Die Debatte um die Führungsspitze beschränkt sich nicht auf die CDU/CSU. In einem überraschenden Schritt preschte die SPD am 11. August vor und no minierte Finanzminister Olaf Scholz im Präsidium und Vorstand der Partei ein stimmig als Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahl 2021. Bei der Wahl zum Parteivorsitz Ende letzten Jahres unterlag Scholz noch dem Tandem von Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans. Der Finanzminister und frisch gekürte SPD-Kanzlerkandidat Scholz ist der zweitbeliebteste Politiker in Merkels Kabinett. 48% der Deutschen halten ihn für eine gute Kanzleroption (Politbarometer), vermutlich auch, weil er für Kontinuität nach Merkels Amtszeit zu stehen scheint. Doch genau dieses Image von „Konti nuität" ist der Grund, warum die Parteibasis ihn Ende letzten Jahres nicht an die Parteispitze gewählt hat. Doch hat sich der linke Kurs der Co-Vorsitzenden Es ken und Walter-Borjans bisher noch nicht hinsichtlich Profilschärfung der Partei oder ihrer Zustimmungswerte ausgezahlt. Die Interventionen der Parteivorsit zenden für eine Vermögensteuer oder bei der Ausgestaltung eines Unterstüt zungspaketes für die Autoindustrie bei der Aushandlung des Konjunkturpaketes wurden sogar aus ihren eigenen Reihen heraus, von den Gewerkschaften, kriti siert. Mit Scholz als Kanzlerkandidat scheint die Koalitionsfrage weiterhin ungeklärt. Eine weitere große Koalition mit der CDU/CSU wäre arithmetisch möglich, wird Anstehende Parteitage 20 Partei Datum Ort FDP 19. Sep. 2020 Berlin Linke 30. Okt. - 1. Nov. 2020 Erfurt Grüne 20.-21. Nov. 2020 Karlsruhe CDU 3.-5. Dez. 2020 Stuttgart CSU 12. Dez. 2020 Nürnberg SPD Frühling 2021    Quellen: Webseiten und Auskunft der Parteien. 0% 20% 40% 60% Grüne Linke SPD CDU FDP CSU AfD Frauenanteil in der Partei Frauenanteil in der Bundestagsfraktion Parteien haben unterschiedliche Frauenanteile 18 Quelle: Bundestag und Niedermayer, Oskar (2019). Parteimitglieder Deutschland, Version 2019. 0% 10% 20% 30% CDU SPD Linke Grüne CSU FDP AfD Sonstige Männer Frauen CDU/CSU und Grüne holten 2017 mehr Frauen- als Männerstimmen 19 Anteil Zweitstimmen Quelle: Bundeswahlleiter Wie stark fällt die Erholung in Q3 aus? 13 | 12. August 2020 Ausblick Deutschland    aber von den SPD-Parteispitzen eher abgelehnt. In einem Interview am Wo chenende hatte sich die SPD-Co-Vorsitzende Esken dagegen offen für ein Bündnis mit den Grünen und der Linken - selbst unter grüner Kanzlerschaft - geäußert. Solch eine Regierungskoalition kommt in den aktuellen Umfragen je doch nicht auf eine Mehrheit. Trotz der konstruktiven und wichtigen Rolle, die Finanzminister Olaf Scholz und der Minister für Arbeit und Soziales Hubertus Heil bei der Krisenbewältigung der Regierung gespielt haben, verharrt die SPD bei Umfragewerten von rund 15%. Zudem könnte Scholz vor Schwierigkeiten stehen angesichts der offenen Fra gen bezüglich des Konkurses von Wirecard. Daher steht die SPD einmal mehr vor der Herausforderung, die parteiinternen Spannungen zu überbrücken zwi schen der einen linken Politikkurs fordernden Parteibasis und dem Kanzlerkan didaten Scholz, der eher für die politische Mitte steht. Die Grünen scheinen die einzige deutsche Partei zu sein, die die Dinge für sich geklärt hat. Ihr Parteivorsitz hat soeben einen 58-seitigen Entwurf eines Grund satzprogrammes vorgestellt. Nun sind die Parteimitglieder zur Kommentierung eingeladen und das finale Manifest (das vierte in der Geschichte der Grünen) soll auf der Bundesdelegiertenkonferenz im Herbst verabschiedet werden. Das Papier fordert einen stärkeren Staat, ohne die Vorteile von ökonomischer Effizi enz und Wettbewerb gänzlich in Frage zu stellen. Trotzdem hat der Bundesver band der Deutschen Industrie (BDI) eine kritische Haltung gegenüber Hauptfor derungen des Entwurfs bezogen und argumentiert, dass zu viel Gewicht auf Re gulierungen gelegt wird, die die Freiheit und Flexibilität für Unternehmen unter graben. Allgemein untermauert der Entwurf den Führungsanspruch der Grünen, indem er Positionen zu einem breiten Spektrum an politischen Themen abdeckt, die über Klimapolitik hinausreichen. Gleichzeitig sind die Positionen genügend offen formuliert, um die Bildung von Koalitionen mit unterschiedlichen politischen Partnern zu ermöglichen - was im Fall der CDU/CSU dennoch schmerzvolle Kompromisse erfordern dürfte. In Hin blick auf die Nominierung eines Kanzlerkandidaten macht es der Co-Vorsitz von Annalena Baerbock und Robert Habeck schwierig, den richtigen Kandidaten bzw. die richtige Kandidatin auszuwählen. In Umfragen betrachten rund ein Drit tel der Deutschen Habeck als qualifizierten Kandidaten. Jedoch wäre als Kon trast zur CDU/CSU und SPD eine Kanzlerkandidatin ebenfalls eine interessante strategische Option. In jedem Fall würden zum ersten Mal seit dem 2. Weltkrieg im Wahljahr 2021 drei Bewerber ernsthaft um das Kanzleramt konkurrieren (bis her waren es zwei, mit Ausnahme der kurzen Episode mit dem FDP-Vorsitzen den Westerwelle). Die FDP ringt zurzeit damit, in Umfragen die 5%-Hürde zu erreichen. Sie leidet noch immer unter ihrer Rolle bei der Regierungswahl in Thüringen von letztem Jahr und der Wahrnehmung, dass die lokale FDP einen unklaren Ansatz gegen über der AfD hat. Auch läuft das Parteiprogramm der FDP bis zu einem gewis sen Grad gegen gesellschaftliche Trends in Deutschland. Während der Pande mie scheint für die Wählerschaft ein starker Staat mit starker politischer Führung wichtiger zu sein als die Eigenverantwortung der Bürger und individuelle Freihei ten. Um die Krise zu bewältigen und die Sorgen um die eigene und gemein same wirtschaftliche Zukunft zu beruhigen, scheinen die Wähler gewillt zu sein, hohe Haushaltsdefizite und steigende öffentliche Schulden zu akzeptieren. Für Rufe nach einer Rückkehr zum Prinzip der sozialen Marktwirtschaft und für Überlegungen über die Steuerlast von künftigen Generationen könnte es zu früh sein, angesichts der Auswirkungen der Pandemie, geschweige denn ihres mo mentan nicht absehbaren Endes. Die AfD hat keine wichtige Rolle in der Bekämpfung der Pandemie gespielt, da sie in keiner Regierung vertreten ist - jedoch in allen Länderparlamenten. Zu Wie stark fällt die Erholung in Q3 aus? 14 | 12. August 2020 Ausblick Deutschland    dem ist zwischen rechtsextremen und moderateren Parteimitgliedern ein inter ner Machtkampf über die zukünftige Ausrichtung der Partei im Gange. Trotz der internen Streitigkeiten und des Mangels an konstruktiver politischer Zusammen arbeit haben ihre Umfragewerte letzten Sommer ein Hoch erreicht. Sie verhar ren seither bei rund 10%. Es kann zudem nicht ausgeschlossen werden, dass sich der Trend nach der Krise umkehrt, sollte eine lange Rezession folgen - dies entspricht jedoch nicht unserem Szenario. Die Linke ist in sechs wichtigen Länderparlamenten nicht vertreten, aber Teil der Regierungen in Bremen und Berlin. Sie ist noch immer besonders stark in den ostdeutschen Bundesländern, vor allem in Thüringen, wo ein Ministerpräsident der Linken einer Minderheitsregierung vorsteht. Die nächsten Wahlen in Thürin gen werden Mitte April 2021 stattfinden. Sie haben das Potenzial für politischen Aufruhr, da die Spannung zwischen den Parteien in Thüringen besonders groß und die AfD als zweitstärkste Partei aufgestellt ist. Ein Jahr bis zu den Bundestagswahlen - politisch gesehen eine Ewigkeit Aktuelle Parteiumfragen (siehe Grafik 21) zeigen die CDU/CSU in einer sehr komfortablen Lage mit 37%. Dies zeigt, dass eine Regierung ohne die Konser vativen arithmetisch gesehen eher unmöglich ist. Die SPD, Grünen und Linken bringen knapp 45% der Stimmen zusammen mit der SPD, die bei 15% verharrt und den Grünen, die nach ihrem Hoch im Sommer 2019 nun wieder auf knapp unter 20% zurückgefallen sind. Mit der aktuellen Stärke haben sich für die CDU/CSU mehrere Optionen für Koalitionen geöffnet. Im Grundsatz wäre eine weitere große Koalition möglich. Möglich wäre auch eine konservativ-grüne Re gierung. Ein Fünftel der Wähler unterstützen aktuell eine dieser Optionen (Polit barometer, Juli 2020). Zur Enttäuschung des konservativen Flügels der CDU scheinen die Alternativen zum Mittekurs der Kanzlerin eher beschränkt zu sein (zumindest da die FDP bei ihrer Rückkehr in den Bundestag über die 5%-Sperr klausel stolpern könnte). Allerdings ist dies eine Momentaufnahme in einem bewegten Umfeld. Die CDU/CSU profitiert zurzeit von der hohen Zustimmung zum Krisenmanagement der Regierung und vom „Kanzlerbonus". Die entscheidende Frage wird sein, ob dies bis zu den Bundestagswahlen im September 2021 erhalten werden kann. Abgesehen von der Wahl des CDU-Vorsitzes hängt dies von einer Reihe ande rer Entwicklungen ab: - Der weitere Verlauf der Pandemie: Wird Deutschland eine mögliche zweite Welle an Corona-Infektionen ohne einen (teilweisen) Lockdown bewältigen und wie seit diesem Frühling weiterhin seine Krisenresilienz beweisen? - Erfolg der (finanziellen) Krisenbewältigungsmaßnahmen: Die Ambition der Regierung, dass mit den zur Verfügung gestellten Milliarden Euros kein zu vor gesundes Unternehmen infolge der Pandemie in Konkurs gehen sollte, könnte mit einer Zeitverzögerung im Verlauf des Jahres 2021 herausgefor dert werden. - Erholung der Wirtschaft: Wirtschaftsprognosen sind zurzeit mit mehr Unsi cherheit behaftet denn je, aber gemäß unserem Szenario sollte 2021 das Wachstum zurückkehren (DB BIP-Prognose: eine Erholung von 4% nach -6,4% in 2020). Dennoch könnte die Arbeitslosigkeit höher bleiben als in der jüngsten Vergangenheit, was die Sorgen über zukünftige Stellenverluste und einen Rückgang des Verbrauchervertrauens schürt. 37,4 14,8 9,5 5,9 8,1 18,1 6,3 32,9 20,5 12,6 10,7 9,2 8,9 5,2 0 5 10 15 20 25 30 35 40 CDU/CSU SPD AfD FDP Linke Grüne Sonstige Aktuelle Umfragen* Bundestagswahl 2017 % der Stimmen Aktuelle Stärke der Parteien & Ergebnis der Bundestagswahl 2017 21 Quelle: Wahlrecht.de, 5.August 2020 * Durchschnitt der Ergebnisse jüngster Umfragen führender Meinungsforschungsinstitute (Forsa, Kantar, INSA, FG Wahlen) Wie stark fällt die Erholung in Q3 aus? 15 | 12. August 2020 Ausblick Deutschland    Wichtige Stimmungsbarometer unter den Wählern im Frühling 2021 Das erste wichtige Stimmungsbarometer unter den Wählern werden die Land tagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz am 14. März sein (siehe Grafik 22). Die dortigen Wahlen sind aus verschiedenen Gründen ein wichtiges Signal für die Bundestagswahlen Ende 2021: BW ist eines der größ ten und bevölkerungsreichsten Bundesländer Deutschlands; es ist das einzige Bundesland, das von einer Koalition aus Grünen und CDU regiert wird. Seine Unternehmenslandschaft wird von der Autoindustrie und ihren Zulieferern domi niert, sowie vom Maschinenbau - beides Branchen, die entweder in einem Restrukturierungsprozess stecken oder stark von der Exportnachfrage abhän gen. Die dortigen Wahlen werden den Startschuss geben für einen intensiven Bundestagswahlkampf, der wahrscheinlich über die deutschen Grenzen hinaus für Aufmerksamkeit sorgen wird. Barbara Böttcher (+49 69 910-31787, barbara.boettcher@db.com) Kevin Körner (+49 69 910-31718, kevin.koerner@db.com) Die Autoren danken Frau Ursula Walther für die Unterstützung bei der Erstellung dieses Beitrags. Superwahljahr 2021 22 Termin Bundesland Wahlen 13. Sep 20 Nordrhein Westfalen Kommunal- wahlen 14. Mrz 21 Hessen Kommunal- wahlen 14. Mrz 21 Baden-Würt temberg Landtag 14. Mrz 21 Rheinland Pfalz Landtag 25. Apr 21 Thüringen Landtag 06. Jun 21 Sachsen- Anhalt Landtag Herbst 21 Niedersachsen Kommunal- wahlen Herbst 21 Mecklenburg Vorpommern Landtag Herbst 21 Berlin Abgeordne- tenhaus Herbst 21 alle Bundes- länder Bundestag Quelle: Wahlrecht.de Wie stark fällt die Erholung in Q3 aus? 16 | 12. August 2020 Ausblick Deutschland    DB Makro-Überraschungsindex Deutschland Der DB Makro-Überraschungsindex vergleicht den Wert der veröffentlichten Konjunkturdaten mit den Markterwartun gen und liefert damit Hinweise über die Richtung künftiger Prognoseanpassungen. Neu berechnet von Marc Schattenberg und Jochen Möbert (+49 69 910-31727, jochen.moebert@db.com) Quelle: Heiko Peters (2014). DB Makro-Überraschungsindex Deutschland. Ausblick Deutschland, 4. August 2014. Bloomberg Ticker Indikator Berichts- monat Veröffentlich ungsdatum Aktueller Wert Bloomberg Konsensus Überra- schung Standardi sierte Über raschung Quantils- rang GRBTIMMM Index Importe (% gg. Vm.) 5 2020 09/07/2020 3.6 12.4 -8.8 0.0 0.0 GRTBALE Index Handelsbilanz (EUR Mrd.) 5 2020 09/07/2020 7.0 7.0 0.0 -0.1 0.4 GRZEWI Index ZEW - Konjunktur (Erwartungen) 7 2020 14/07/2020 59.3 60.0 -0.7 -0.1 0.5 GRCP20YY Index VPI (% gg. Vj.) 6 2020 14/07/2020 0.9 0.9 0.0 0.2 0.4 GRZECURR Index ZEW - Konjunktur (Situation) 7 2020 14/07/2020 -80.9 -65.0 -15.9 -2.4 0.0 GRIMP95Y Index Importpreise (% gg. Vj.) 6 2020 29/07/2020 -5.1 -5.1 0.0 0.4 0.7 GRUECHNG Index Veränderung Arbeitslose (Tsd. gg. Vm.) 7 2020 30/07/2020 -18.0 41.0 59.0 1.8 1.0 GRCP20YY Index VPI (% gg. Vj.) 7 2020 30/07/2020 -0.1 -0.1 0.0 0.2 0.4 GRGDPPGQ Index BIP (% gg. Vq.) 6 2020 30/07/2020 -10.1 -9.0 -1.1 -2.7 0.0 GRFRIAMM Index Einzelhandelsumsätze (% gg. Vm.) 6 2020 31/07/2020 -1.6 -3.0 1.4 1.1 0.9 MPMIDEMA Index PMI Verarbeitendes Gewerbe 7 2020 03/08/2020 51.0 50.0 1.0 1.1 0.9 MPMIDESA Index PMI Dienstleistungssektor 7 2020 05/08/2020 55.6 56.7 -1.1 -1.3 0.1 GRIORTMM Index Auftragseingänge (% gg. Vm.) 6 2020 06/08/2020 27.9 10.1 17.8 7.3 1.0 GRTBALE Index Handelsbilanz (EUR Mrd.) 6 2020 07/08/2020 15.6 11.3 4.3 1.6 1.0 GRIPIMOM Index Industrieproduktion (% gg. Vm.) 6 2020 07/08/2020 8.9 8.2 0.7 0.7 0.8 GRBTEXMM Index Exporte (% gg. Vm.) 6 2020 07/08/2020 14.9 14.4 0.5 0.2 0.6 GRCAEU Index Leistungsbilanzsaldo (EUR Mrd.) 6 2020 07/08/2020 22.4 15.0 7.4 1.9 1.0 GRBTIMMM Index Importe (% gg. Vm.) 6 2020 07/08/2020 7.0 10.6 -3.6 -1.5 0.0 GRZEWI Index ZEW - Konjunktur (Erwartungen) 8 2020 11/08/2020 71.5 55.8 15.7 1.6 1.0 GRZECURR Index ZEW - Konjunktur (Situation) 8 2020 11/08/2020 -81.3 -69.5 -11.8 -1.8 0.1 Quellen: Bloomberg Finance LP, Deutsche Bank Research -0,6 -0,4 -0,2 0,0 0,2 0,4 0,6 14 15 16 17 18 19 20 DB Makro-Überraschungsindex +/- 1 Standardabweichung DB Makro-Überraschungsindex Deutschland Durchschnitt der z-Werte der vergangenen 20 Datenüberraschungen Werte über (unter) 0 bedeuten über (unter) der Markterwartung liegende Datenveröffentlichungen Quellen: Bloomberg Finance LP, Deutsche Bank Research Wie stark fällt die Erholung in Q3 aus? 17 | 12. August 2020 Ausblick Deutschland    Marc Schattenberg, Sebastian Becker & Jochen Möbert (+49 69 910-31727, jochen.moebert@db.com) Deutschland: Datenkalender DX Datum Uhrzeit Daten Berichtszeitraum DB Schätzung Letzter Wert 21.08.2020 9:30 PMI Verarbeitendes Gewerbe (Flash) August 52.5 51.0 21.08.2020 9:30 PMI Dienstleistungssektor (Flash) August 56.5 55.6 25.08.2020 8:00 Reales BIP (% gg. Vq., sb.) Q2 2020 -10.1 -2.0 25.08.2020 10:30 ifo Geschäftsklima (Index, sb.)** August 91.0 90.5 31.08.2020 14:00 Vorläufiger VPI (% gg. Vj., sb.) August 0.9 -0.1 01.09.2020 9:55 Arbeitslosenrate (%, sb.) August 6.5 6.4 02.09.2020 8:00 Einzelhandelsumsätze (Index, sb.), % gg. Vm.* Juli 5.5 -1.6 04.09.2020 8:00 Auftragseingang im Ver. Gewerbe (% gg. Vm., sb.) Juli 3.0 27.9 07.09.2020 8:00 Industrieproduktion (% gg. Vm., sb.) Juli 3.0 11.1 08.09.2020 8:00 Handelsbilanz (EUR Mrd., sb.) Juli 16.0 14.5 08.09.2020 8:00 Warenexporte (% gg. Vm., sb.) Juli 4.8 14.9 08.09.2020 8:00 Warenimporte (% gg. Vm., sb.) Juli 3.7 7.0 *lt. Statistischem Bundesamt auch früherer Veröffentlichungstermin möglich; **Letzter Wert lt. vorläufiger Veröffentlichung vom 19. März 2020 Quellen: Deutsche Bank Research, Statistisches Bundesamt, Bundesagentur für Arbeit, ifo, IHS Markit Wie stark fällt die Erholung in Q3 aus? 18 | 12. August 2020 Ausblick Deutschland    Finanzmarktprognosen DX US JP EWU GB CH SE DK NO PL HU CZ Leitzinssatz, % Aktuell 0,125 -0,10 0,00 0,10 -0,75 0,00 -0,60 0,00 0,10 0,60 0,25 Sep 20 0,125 -0,10 0,00 0,10 -0,75 0,00 -0,75 1,50 0,10 0,60 0,25 Dez 20 0,125 -0,10 0,00 0,10 -0,75 0,00 -0,75 1,50 0,10 0,50 0,25 Mrz 21 0,125 -0,10 0,00 0,10 0,10 0,50 0,25 3M Geldmarktsatz, % Aktuell 0,25 -0,07 -0,48 Sep 20 0,40 0,03 -0,40 Dez 20 0,50 0,03 -0,40 Mrz 21 0,40 0,03 Rendite 10J Staatsanleihen, % Aktuell 0,57 0,01 -0,53 0,13 Sep 20 0,60 0,00 -0,28 0,23 Dez 20 0,70 0,00 -0,20 0,45 Mrz 21 0,85 0,10 -0,10 0,53 Wechselkurse EUR/USD USD/JPY EUR/GBP GBP/USD EUR/CHF EUR/SEK EUR/DKK EUR/NOK EUR/PLN EUR/HUF EUR/CZK Aktuell 1,17 106,03 0,90 1,31 1,07 10,27 7,45 10,61 4,40 344,75 26,20 Sep 20 1,15 100,00 0,94 1,22 1,07 10,25 10,25 4,50 365,00 27,00 Dez 20 1,20 100,00 0,96 1,25 1,05 10,50 7,46 10,25 4,45 365,00 26,50 Mrz 21 1,21 97,50 0,95 1,27 1,04 10,50 0,00 10,19 4,40 360,00 25,75 Quellen: Bloomberg Finance LP, Deutsche Bank Research Wie stark fällt die Erholung in Q3 aus? 19 | 12. August 2020 Ausblick Deutschland    Deutschland: Datenmonitor DX Q3 2019 Q4 2019 Q1 2020 Q2 2020 Q3 2020 Feb 2020 Mrz 2020 Apr 2020 Mai 2020 Jun 2020 Jul 2020 Konjunkturumfragen Gesamtwirtschaft ifo Geschäftsklima 95,2 95,1 92,5 80,1 95,8 86,1 74,3 79,7 86,3 90,5 ifo Geschäftserwartungen 91,9 92,2 88,3 80,6 92,9 79,8 69,6 80,5 91,6 97,0 Produzierendes Gewerbe ifo Verarbeitendes Gewerbe 91,1 90,8 90,0 77,5 92,6 85,0 72,8 76,7 82,9 88,0 Produktion (% gg. Vp.) -0,8 -1,7 -1,9 -19,2 0,4 -11,0 -21,2 10,0 11,1 Auftragseingang (% gg. Vp.) -0,2 -1,1 -2,5 -22,8 -1,2 -15,0 -26,1 10,4 27,9 Grad der Kapazitätsauslastung 83,9 82,6 82,9 71,4 74,4 Bauhauptgewerbe Produktion (% gg. Vp.) 0,4 0,8 4,6 -1,8 -1,3 -2,0 -0,7 1,1 -0,2 Auftragseingang (% ggü. Vp.) 0,3 7,2 -4,2 -6,5 -10,5 2,7 -5,7 ifo Bauhauptgewerbe 112,7 111,2 106,7 95,0 108,2 103,9 92,4 95,1 97,6 100,3 Konsumentennachfrage EC Konsumentenbefragung -3,1 -3,3 -4,6 -14,0 -2,6 -7,6 -16,3 -14,8 -10,8 -10,3 Einzelhandelsumsätze (% gg. Vp.) 0,7 0,2 0,7 -0,3 0,8 -2,4 -6,3 12,7 -1,6 Neuzulassungen PKW (% gg. Vj.) 6,8 13,7 -20,3 -47,4 -10,8 -37,7 -61,1 -49,5 -32,3 -5,4 Außenhandel Auslandsaufträge (% gg. Vp.) -0,2 -1,1 -2,6 -29,0 -3,3 -15,9 -28,9 8,7 22,0 Exporte (% gg. Vp.) 0,6 0,6 -3,5 -21,8 1,2 -11,8 -23,9 8,9 14,9 Importe (% gg. Vp.) -0,6 0,8 -2,3 -16,1 -1,2 -5,3 -16,6 3,6 7,0 Nettoexporte (EUR Mrd.) 57,7 57,7 52,3 25,3 21,1 12,6 3,3 7,5 14,5 Arbeitsmarkt Arbeitslosenquote (%) 5,0 5,0 5,0 6,2 5,0 5,0 5,8 6,3 6,4 6,4 Veränderung Arbeitslosigkeit (Tsd. gg. Vp.) 22,7 -6,3 -11,0 548,3 -9,0 -1,0 371,0 237,0 69,0 -18,0 Beschäftigung (% gg. Vj.) 0,8 0,6 0,3 -1,1 0,4 0,0 -0,9 -1,3 -1,3 ifo Beschäftigungsbarometer 98,8 99,0 97,0 89,0 98,1 93,4 86,4 88,4 92,3 93,2 Preise, Löhne und Arbeitskosten Preise HVPI (% gg. Vj.) 1,0 1,2 1,5 0,7 1,7 1,3 0,8 0,5 0,8 0,0 Kern-HVPI (% gg. Vj.) 0,9 1,5 1,3 1,1 1,4 1,3 1,0 1,1 1,1 0,7 Harmonisierter PPI (% gg. Vj.) Rohstoffe ohne Energie (% gg. Vj.) 6,3 5,3 2,1 -5,5 0,2 -2,5 -7,3 -4,8 -4,2 -5,7 Rohöl, Brent (USD/Bbl) 62,1 62,5 50,7 33,1 55,8 33,9 26,9 32,6 40,5 43,2 Inflationserwartungen EC Haushaltsumfrage 33,7 31,6 34,3 38,9 34,4 33,3 42,3 44,0 30,4 24,2 EC Unternehmensumfrage 2,2 2,7 2,2 -4,9 3,4 0,0 -4,6 -6,0 -4,0 -0,5 Lohnstückkosten (gg. Vj.) Lohnstückkosten 2,9 3,0 4,1 Arbeitnehmerentgelt je Arbeitnehmer 3,6 2,7 1,8 Arbeitnehmerentgelt je Stunde 3,0 3,5 3,5 Monetärer Sektor (gg. Vj.) M3 5,1 4,6 6,7 7,0 4,7 6,7 6,3 7,2 7,0 Trend von M3* Kredite an Unternehmen und Privatpersonen 4,5 4,9 5,3 4,7 4,9 5,3 5,3 5,4 0,0 Kredite an öffentliche Haushalte 3,1 -5,9 5,0 3,1 3,6 5,0 2,5 -0,4 3,1 % gg. VP = Veränderung gegenüber der Vorperiode; * zentrierter 3M-Durchschnitt Quellen: Bundesagentur für Arbeit, Deutsche Bundesbank, Europäische Kommission, Eurostat, Statistisches Bundesamt, HWWI, ifo, Markit      A usblick Deutschland Unsere Publikationen finden Sie unentgeltlich auf unserer Internetseite www.dbresearch.de Dort können Sie sich auch als regelmäßiger Empfänger unserer Publikationen per E-Mail eintragen. Für die Print-Version wenden Sie sich bitte an: Deutsche Bank Research Marketing 60262 Frankfurt am Main Fax: +49 69 910-31877 E-Mail: marketing.dbr@db.com Schneller via E-Mail: marketing.dbr@db.com  Wie stark fällt die Erholung in Q3 aus? ...................... 12. August 2020  Allmählich aus der Konjunkturschlucht ............................... 1. Juli 2020  Liebling, wir haben die Wirtschaft geschrumpft! ............... 13. Mai 2020  Deutsche Konjunktur weiterhin sehr zerbrechlich ..... 12. Februar 2020  Ausblick 2020: Vorsicht, zerbrechlich! ................... 19. Dezember 2019  Schwache Konjunktur und Groko-Turbulenzen ....... 4. November 2019  Klimapaket: Kein Kurswechsel in der Fiskalpolitik ................... 30. September 2019  Nur eine „technische Rezession"? Die Risiken sind entscheidend! .................................. 20. August 2019 © Copyright 2020. Deutsche Bank AG, Deutsche Bank Research, 60262 Frankfurt am Main, Deutschland. Alle Rechte vorbehalten. Bei Zitaten wird um Quellenangabe „Deutsche Bank Research" gebeten. Die vorstehenden Angaben stellen keine Anlage-, Rechts- oder Steuerberatung dar. Alle Meinungsaussagen geben die aktuelle Einschätzung des Ver fassers wieder, die nicht notwendigerweise der Meinung der Deutsche Bank AG oder ihrer assoziierten Unternehmen entspricht. Alle Meinungen kön nen ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Die Meinungen können von Einschätzungen abweichen, die in anderen von der Deutsche Bank veröffentlichten Dokumenten, einschließlich Research-Veröffentlichungen, vertreten werden. Die vorstehenden Angaben werden nur zu Informations zwecken und ohne vertragliche oder sonstige Verpflichtung zur Verfügung gestellt. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Angemessenheit der vorste henden Angaben oder Einschätzungen wird keine Gewähr übernommen. In Deutschland wird dieser Bericht von Deutsche Bank AG Frankfurt genehmigt und/oder verbreitet, die über eine Erlaubnis zur Erbringung von Bankge schäften und Finanzdienstleistungen verfügt und unter der Aufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bundesanstalt für Finanzdienstleis tungsaufsicht (BaFin) steht. Im Vereinigten Königreich wird dieser Bericht durch Deutsche Bank AG, Filiale London, Mitglied der London Stock Exchange, genehmigt und/oder verbreitet, die von der UK Prudential Regulation Authority (PRA) zugelassen wurde und der eingeschränkten Aufsicht der Financial Conduct Authority (FCA) (unter der Nummer 150018) sowie der PRA unterliegt. In Hongkong wird dieser Bericht durch Deutsche Bank AG, Hong Kong Branch, in Korea durch Deutsche Securities Korea Co. und in Singapur durch Deutsche Bank AG, Singapore Branch, verbreitet. In Japan wird dieser Bericht durch Deutsche Securities Inc. genehmigt und/oder verbreitet. In Australien sollten Privatkunden eine Kopie der betreffenden Produktinformation (Product Disclosure Statement oder PDS) zu jeglichem in diesem Bericht erwähnten Finanzinstrument beziehen und dieses PDS berücksichtigen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen. Druck: HST Offsetdruck Schadt & Tetzlaff GbR, Dieburg ISSN (Print): 2512-2371; ISSN (Online): 2568-1079 Press Quality.joboptions << /ASCII85EncodePages false /AllowTransparency false /AutoPositionEPSFiles true /AutoRotatePages /None /Binding /Left /CalGrayProfile (Dot Gain 20%) /CalRGBProfile (sRGB IEC61966-2.1) /CalCMYKProfile (U.S. Web Coated \050SWOP\051 v2) /sRGBProfile (sRGB IEC61966-2.1) /CannotEmbedFontPolicy /Error /CompatibilityLevel 1.4 /CompressObjects /Tags /CompressPages true /ConvertImagesToIndexed true /PassThroughJPEGImages true /CreateJobTicket false /DefaultRenderingIntent /Default /DetectBlends true /DetectCurves 0.0000 /ColorConversionStrategy /CMYK /DoThumbnails false /EmbedAllFonts true /EmbedOpenType false /ParseICCProfilesInComments true /EmbedJobOptions true /DSCReportingLevel 0 /EmitDSCWarnings false /EndPage -1 /ImageMemory 1048576 /LockDistillerParams false /MaxSubsetPct 100 /Optimize true /OPM 1 /ParseDSCComments true /ParseDSCCommentsForDocInfo true 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