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7. April 2022
Nach technischer Rezession im Winterhalbjahr erwarten wir trotz des Krieges in der Ukraine und der hohen Inflation eine verhaltene wirtschaftliche Erholung ab dem Frühjahr. Für das Gesamtjahr 2022 rechnen wir mit einem BIP-Wachstum von 2,3%. Aufgrund der aktuell hohen Energie-, Rohstoff- und Nahrungsmittelpreise dürften die Konsumentenpreise deutlich anziehen. Wir erwarten eine Inflationsrate von fast 7,0% im Jahr 2022. Für das Jahresende 2022 gehen wir von 5-10-jährigen Hypothekenzinsen von 2,45% aus und bis zum Jahresende 2023 von einer weiteren Erhöhung auf 2,95%. Die Angebotsknappheit am Wohnungsmarkt dürfte perspektivisch abnehmen, die Erschwinglichkeit dürfte im Jahr 2022 wegen höherer Zinsen und höherer Hauspreise sinken. [mehr]
5 Autoren Internet Marc Schattenberg | marc.schattenberg.@db.com | Tel.: +49 69 910-31875 www.dbresearch.de Jochen Möbert | jochen.moebert@db.com | Tel.: +49 69 910-31727 Deutschland-Monitor Baufinanzierung Q2/2022 7. April 2022 Aktuell Ausblick 2022 Zinsen deutscher Banken: Wohnbaudarlehen mit 5-10-jähriger Zinsbindung (letzter Wert = Februar 2022) 1,29% DB-Prognose: Inflation im Jahr 2022 (Jahresdurchschnitt) 7,0% DB-Prognose: Wirtschaftswachstum im Jahr 2022 (Jahresdurch schnitt) 2,3% Arbeitslosenquote (letzter Wert = März 2022) 5,0% Quelle: Deutsche Bank Research - Nach technischer Rezession im Winterhalbjahr erwar ten wir trotz des Krieges in der Ukraine und der hohen Inflation eine verhaltene wirtschaftliche Erholung ab dem Frühjahr. Fiskalische Impulse und niedrige Real zinsen dürften das Wachstum ebenso beleben wie der nachlassende Einfluss des Infektionsgeschehens. Für das Gesamtjahr 2022 erwarten wir ein BIP-Wachstum von 2,3%. - Allmählich wieder rundlaufende Lieferketten und Nach holeffekte dürften das BIP-Wachstum im Jahr 2023 mit 3% erneut über Trend wachsen lassen , bevor das Wachstum sich im Jahr 2024 wieder normalisiert. - Aufgrund der aktuell hohen Energie-, Rohstoff- und Nahrungsmittelpreise dürften die Konsumentenpreise deutlich anziehen. Wir erwarten eine Inflationsrate von fast 7,0% im Jahr 2022 (2021 3,1%). - Zweitrundeneffekte der hohen Energiepreise sowie die Verteuerung in der Lieferkette (im Februar: Importpreise +26% ggü. Vorjahr, Großhandelspreise +16%) dürften die Kernrate von 2,3% im Jahr 2021 auf 3,4% im Jahr 2022 erhöhen. - Laut Statistischem Bundesamt stiegen die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland in Q4 2021 um 12,2% gegenüber Q4 2020. - Die Bundrenditen sind jüngst teilweise abrupt gestiegen und notieren wieder klar im positiven Bereich. Die Infla tion und die EZB, die einen Ausstieg aus der ultralocke ren Geldpolitik signalisiert, dürften die Hauptursache hierfür sein. Die EZB wird voraussichtlich in Q3 2022 keine weiteren Nettoanleihekäufe mehr tätigen. - In der Folge dürften der Einlagensatz von aktuell -0,5% auf +1% im Sommer 2023 erhöht werden. Bundrenditen und die Swapraten dürften im Laufe dieses Jahres wei ter ansteigen. - Für das Jahresende 2022 erwarten wir 5-10-jährige Hy pothekenzinsen von 2,45% und bis zum Jahresende 2023 eine weitere Erhöhung auf 2,95%. -8 -4 0 4 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 Außenbeitrag Binnenwirtschaft BIP BIP-Wachstumstreiber % gg. Vj., Prozentpunkte Quellen: Statistisches Bundesamt, Deutsche Bank Research -2 0 2 4 6 8 11 13 15 17 19 21 23 Kerninflation Energie Nahrungsmittel Inflation Gesamt- und Kerninflation % ggü. Vorjahr, Prozentpunkte Quellen: Statistisches Bundesamt, Deutsche Bank Research -2 0 2 4 6 03 05 07 09 11 13 15 17 19 21 5-10J Hypothekenzinsen 10J Bundrenditen Einlagensatz 10J EUR Swap Hypothekenzinsen und Zinsumfeld % Quellen: EZB, Deutsche Bank Research Deutschland-Monitor Baufinanzierung Q2/2022 © Copyright 2022. Deutsche Bank AG, Deutsche Bank Research, 60262 Frankfurt am Main, Deutschland. Alle Rechte vorbehalten. Bei Zitaten wird um Quellenangabe „Deutsche Bank Research" gebeten. Die vorstehenden Angaben stellen keine Anlage-, Rechts- oder Steuerberatung dar. Alle Meinungsaussagen geben die aktuelle Einschätzung des Ver fassers wieder, die nicht notwendigerweise der Meinung der Deutsche Bank AG oder ihrer assoziierten Unternehmen entspricht. Alle Meinungen kön nen ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Die Meinungen können von Einschätzungen abweichen, die in anderen von der Deutsche Bank veröffentlichten Dokumenten, einschließlich Research-Veröffentlichungen, vertreten werden. Die vorstehenden Angaben werden nur zu Informations zwecken und ohne vertragliche oder sonstige Verpflichtung zur Verfügung gestellt. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Angemessenheit der vorste henden Angaben oder Einschätzungen wird keine Gewähr übernommen. In Deutschland wird dieser Bericht von Deutsche Bank AG Frankfurt genehmigt und/oder verbreitet, die über eine Erlaubnis zur Erbringung von Bank geschäften und Finanzdienstleistungen verfügt und unter der Aufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bundesanstalt für Finanzdienstleis tungsaufsicht (BaFin) steht. Im Vereinigten Königreich wird dieser Bericht durch Deutsche Bank AG, Filiale London, Mitglied der London Stock Ex change, genehmigt und/oder verbreitet, die von der UK Prudential Regulation Authority (PRA) zugelassen wurde und der eingeschränkten Aufsicht der Financial Conduct Authority (FCA) (unter der Nummer 150018) sowie der PRA unterliegt. In Hongkong wird dieser Bericht durch Deutsche Bank AG, Hong Kong Branch, in Korea durch Deutsche Securities Korea Co. und in Singapur durch Deutsche Bank AG, Singapore Branch, verbreitet. In Japan wird dieser Bericht durch Deutsche Securities Inc. genehmigt und/oder verbreitet. In Australien sollten Privatkunden eine Kopie der betreffenden Pro duktinformation (Product Disclosure Statement oder PDS) zu jeglichem in diesem Bericht erwähnten Finanzinstrument beziehen und dieses PDS be rücksichtigen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen. - Im Jahr 2020 wurden 306.376 neue Wohnungen fer tiggestellt . Trotz Materialengpässen erwarten wir aber mals ein Plus von über 300.000 im Jahr 2021 (Veröf fentlichung im Mai 2022). - Nachfrage hat jüngst deutlich angezogen. Wande rungssaldo betrug im Jahr 2021 rund 300.000 Perso nen. Ukrainische Flüchtlingswelle dürfte Wohnungs nachfrage weiter ankurbeln. Einwohnerzahl könnte über nächsten zehn Jahre auf fast 85 Mio. ansteigen. - Trotzdem dürfte die Angebotsknappheit perspektivisch abnehmen. - Im Vergleich mit dem Zinsniveau von 5% im Jahr 2008 bleibt Wohneigentum zinsseitig erschwinglich. - Der Erschwinglichkeitsindex (2005=100) liegt aufgrund der leicht gestiegenen Zinsen bei rund 33,4 in Q4 2021 (Tiefpunkt Q4 2020: 28,1). - Erschwinglichkeit im Jahr 2022 dürfte sinken (= steigen der Index) wegen höherer Zinsen und höherer Haus preise. - Hypothekenzinsen von 2,45% würden ceteris paribus einen Indexstand von 72 Punkten in Q4 2021 bedeuten. Hinweise: (1) Höherer Indexwert (rote Linie) = niedrigere Erschwinglichkeit. (2) Es bestehen hohe regionale Unterschiede in Wirtschaftskraft, Preisen und der Erschwinglichkeit. (3) Defi nition Erschwinglichkeit = Haus-/Wohnungspreise inkl. Zinskosten ohne Tilgung relativ zum verfügbaren Haushaltseinkommen pro Kopf. Hauspreiszyklus könnte im Jahr 2024 enden - Fundamentale Angebotsknappheit perspektivisch be seitigt, trotz Flüchtlingswelle. - Überbewertungen nehmen zu. Bewertung zunehmend unattraktiv, auch bei begrenztem Zinsanstieg. - Klimapolitik reduziert Bewertungsniveau. - Inflationsschutz besteht wohl nur temporär. - Isoliertes Zyklusende legt lediglich kurze und geringe Korrekturphase nahe. Klicken Sie zum Weiterlesen auf unseren Link: Ausblick 2022: Neue Realitäten von Deutsche Bank Research. 0 100 200 300 400 500 600 700 90 95 00 05 10 15 20 A-Städte B-Städte C-Städte D-Städte DE Baufertigstellungen Anzahl der Wohnungen in '000 Quellen: bulwiengesa, Statistisches Bundesamt, Deutsche Bank Research 0 50 100 150 200 05 07 09 11 13 15 17 19 21 Hauspreise Einkommen Erschwinglichkeit 2005=100 Quellen: Bundesbank, Deutsche Bank Research Wohneigentum zinsseitig erschwinglich
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