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5. April 2023
Das BIP schrumpfte im vierten Quartal und könnte auch im ersten Quartal leicht rückläufig gewesen sein. Vorlaufindikatoren wie das ifo-Geschäftsklima oder der PMI für die Dienstleistungen deuten aber eine Erholung im zweiten Quartal an. Gemischte Signale kommen vom Industriesektor. Wir erwarten im Jahr 2023 eine Stagnation des BIP und eine jahresdurchschnittliche Gesamtinflationsrate von rund 6,1%. Die Preise für Wohnimmobilien fielen in Q4 2022 um 3,6% gegenüber Q4 2021. Die 5-10-jährigen Hypothekenzinsen kletterten von rund 1,2% im Dezember 2021 auf 3,6% im Februar 2023. Für das Jahresende 2023 erwarten wir ebenfalls 3,6%. Aufgrund des starken Zinsanstiegs normalisierte sich die Erschwinglichkeit von Wohneigentum in Deutschland seit Dezember 2021. [mehr]
5 Autor en Inter net Marc Schattenberg | marc.schattenberg.@db.com | Tel.: +49 69 910-31875 www.dbresearch.de Jochen Möbert | jochen.moebert@db.com | Tel.: +49 69 910-31727 Deutschland - Monitor Baufinanzierung Q 2 / 20 2 3 5 . April 20 2 3 Aktuell Ausblick 2023 Zinsen deutscher Banken: Wohnbaudarlehen mit 5-10-jähriger Zinsbindung (letzter Wert = Februar 2022) 3 , 6 % DB - Prognose: Inflation im Jahr 20 2 3 ( Jahresdurchschnitt ) 6 , 1 % DB - Prognose: Wirtschaftswachstum im Jahr 202 3 ( Jahresdurch schnitt ) 0 ,0 % Arbeitslosenquote , saisonbereinigt ( letzter Wer t = März 202 3 ) 5 , 6 % Quelle: D eutsche B ank Research - D as BIP schrumpfte im vierten Quartal und könnte auch im ersten Quartal leicht rückläufig gewesen sein . Vor laufindik atoren wie das ifo - Geschäftsklima oder der PMI für die Dienstleistung en deuten aber eine Erholung im zweite n Quartal an . - Gemischte Signale kommen vom Industriesektor. Im Januar legte die Produktion überraschend kräftig zu. Jedoch fiel der PMI für das Verarbeitende Gewerbe im März auf einen sehr niedrigen Wert . - In Summe erwarten wir eine Stagnation des BIP im Jahr 2023. - Das neue Wägungsschema reduziert die Inf la tionsraten nachträglich . Trotzdem bleibt die Inflation hoch. - Di e Kerninflationsrate, die vor allem durch Zweitrunden effekte, Lohnwachstum und Inflationserwartung getrie ben ist, legt e jüngst weiter zu . Im März lag sie bei 5,9%. - Wir erwarten eine jahresdurchschnittliche Gesamti nflati onsrate von rund 6,1 % im Jahr 202 3 . - Laut Destatis fielen die Preise für Wohnimmobilien in Q 4 202 2 um 3 , 6 % gegenüber Q 4 202 1 . - Die 10 - jährigen Bundrenditen erhöhten sich kräftig von rund - 0,4% im Dezember 2021 auf aktuell rund 2 ¼ % . Gleichzeitig ist die Volatilität a m Anleihemarkt äußerst hoch , wobei d ie hohe Inflation und die erwarteten Zins anhebungen der EZB die Renditen tendenziell erhöhen, während makroprudenzielle Risiken die Renditen redu zieren . - Im Zuge dieser Entwicklung kletterten die 5 - 10 - jährigen Hypothekenzi nsen von rund 1,2% im Dezember 2021 auf 3, 6 % im Februar 202 3 . Für das Jahresende 202 3 erwarten wir ebenfalls 3 , 6 % . -6 -3 0 3 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 Außenbeitrag Binnenwirtschaft BIP BIP - Wachstumsbeiträge % ggü. Vorjahr, Prozentpunkte Quellen: Statistisches Bundesamt, Deutsche Bank Research -2 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 Kerninflation Energie Nahrungsmittel Insgesamt Gesamt - und Kerninflation % ggü. Vorjahr Quellen: Deutsche Bank Research, Statistisches Bundesamt -2 0 2 4 6 03 05 07 09 11 13 15 17 19 21 23 5-10J Hypothekenzinsen 10J Bundrenditen Einlagensatz 10J EUR Swap Hypothekenzinsen und Zinsumfeld % Quellen: EZB, Deutsche Bank Research Deutschland - Monitor Baufinanzierung Q2/2023 © Copyright 2023. Deutsche Bank AG, Deutsche Bank Research, 60262 Frankfurt am Main, Deutschland. Alle Rechte vorbehalten. Bei Zitaten wird um Quellenangabe „Deutsche Bank Research" gebeten. Die vorstehenden Angaben stellen keine Anlage-, Rechts- oder Steuerberatung dar. Alle Meinungsaussagen geben die aktuelle Einschätzung des Ver fassers wieder, die nicht notwendigerweise der Meinung der Deutsche Bank AG oder ihrer assoziierten Unternehmen entspricht. Alle Meinungen kön nen ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Die Meinungen können von Einschätzungen abweichen, die in anderen von der Deutsche Bank veröffentlichten Dokumenten, einschließlich Research-Veröffentlichungen, vertreten werden. Die vorstehenden Angaben werden nur zu Informations zwecken und ohne vertragliche oder sonstige Verpflichtung zur Verfügung gestellt. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Angemessenheit der vorste henden Angaben oder Einschätzungen wird keine Gewähr übernommen. In Deutschland wird dieser Bericht von Deutsche Bank AG Frankfurt genehmigt und/oder verbreitet, die über eine Erlaubnis zur Erbringung von Bank geschäften und Finanzdienstleistungen verfügt und unter der Aufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bundesanstalt für Finanzdienstleis tungsaufsicht (BaFin) steht. Im Vereinigten Königreich wird dieser Bericht durch Deutsche Bank AG, Filiale London, Mitglied der London Stock Ex change, genehmigt und/oder verbreitet, die von der UK Prudential Regulation Authority (PRA) zugelassen wurde und der eingeschränkten Aufsicht der Financial Conduct Authority (FCA) (unter der Nummer 150018) sowie der PRA unterliegt. In Hongkong wird dieser Bericht durch Deutsche Bank AG, Hong Kong Branch, in Korea durch Deutsche Securities Korea Co. und in Singapur durch Deutsche Bank AG, Singapore Branch, verbreitet. In Japan wird dieser Bericht durch Deutsche Securities Inc. genehmigt und/oder verbreitet. In Australien sollten Privatkunden eine Kopie der betreffenden Pro duktinformation (Product Disclosure Statement oder PDS) zu jeglichem in diesem Bericht erwähnten Finanzinstrument beziehen und dieses PDS be rücksichtigen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen. - Der Zinsschock reduziert das künftige Angebot. Unsere Berechnungen legen nahe, dass im Jahr 2022 nur 2 79 . 6 00 und im Jahr 2023 nur 246.000 Wohnungen fertiggestellt werden. - Nachfrage zieht kräftig an. Wanderungssaldo betrug im Jahr 2021 329.000 Personen. Ukrainische Flüchtlinge kurbeln Wohnungsnachfrage weiter an. Einwohnerzahl könnte über die Dekade fast 8 6 Mio. erreichen . - Angebotsknappheit dürfte wohl noch über Jahre, wenn nicht sogar die ganze Dekade, fortbestehen. - Aufgrund des starken Zinsanstiegs normalisierte sich die Erschwinglichkeit seit Dezember 2021. - Der Erschwinglichkeitsindex (2005=100) lag in Q4 2022 aufgrund der kräftig gestiegenen Zinsen bei 90,7 (Q4 2021: 33,7 und Tiefpunkt Q4 2020: 28,1). - In Q1 2023 dürften die etwas höheren Zinsen die Er schwinglichkeit weiter reduziert haben. Aktuell impliziert das Zinsniveau von 3,6% ceteris paribus einen Index stand von fast 97. Hinweis e : (1) H öher er Index wert (rote Linie) = niedrigere E rschwinglich keit . (2) E s bestehen hohe regionale Unterschiede in Wirtschafts kraft, P reis e n und der Erschwinglichkeit . (3) Defi nition Erschwinglichkeit = Haus - / Wohnungspreise inkl. Zins kosten ohne Tilgung relativ zum verfügb aren Haushalts einkommen pro Kopf. Häusermärkte in der Eurozone könnte die EZB in eine Zwickmühle bringen - Weitere Zinserhöhungen könnten zu Verwerfungen auf den Wohnungsmärkten führen mit negativen Auswir kungen auf die makrofinanzielle Stabilität. - Die Erschwinglichkeitsindizes sind aufgrund der Nied rigzinspolitik auf extreme Niveaus gestiegen, insbeson dere in den Kernländern. - In den Niederlanden liegen die Hauspreise relativ zum Einkommen - einer der wichtigsten Erschwinglich keitsindices - bei 159,9, einem neuen Allzeithoch. Details finden Sie in unserem Kommentar EZB in der Zwickmühle? 0 125 250 375 500 625 90 94 98 02 06 10 14 18 22 A-Städte B-Städte C-Städte D-Städte Deutschland Baufertigstellungen Anzahl der Wohnungen in '000 Quellen: bulwiengesa, Deutsche Bank Research, Statistisches Bundesamt 0 50 100 150 200 250 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 Hauspreise Einkommen Erschwinglichkeit Quellen: Bundesbank, Deutsche Bank Research Wohneigentum im Normalisierungsmodus 2005=100 0 25 50 75 100 0 50 100 150 200 NL AT BE FR PT EA ES IE DE GR IT Jüngster Wert Perzentil des jüngsten Wertes 2022 Eurozone: Preise zu Einkommen linke y - Achse: Historischer Durchschnitt für jedes Land = 100 rechte y - Achse: Perzentile über alle Eurozonenländer Quellen: Deutsche Bank Research, OECD
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